27 Mrz Jippie-Jey Homeoffice!

Katze und Computer im Homeoffice

Homeoffice: Die Verinbarkeit von Katze und Computer ist erfahrungsgemäß eher so mittel

Freitag, 12 Uhr. Das Telefon klingelt. Die Mobilnummer von Norleon Graff erscheint auf dem Display. „Hey du“ sagt er, „wie gehts dir so?“ „Ja super“ sage ich, „Was gibt‘s?“ „Du bist doch im Homeoffice“ sagt er, „ da ist dir doch sicher langweilig?“ „Nein,“ sage ich, „überhaupt nicht. Wieso?“ „Na, du könntest doch mal einen Blogbeitrag über das Homeoffice schreiben,“ meint er, „wie das so ist.“ Eine gute Idee, die er da hat, der Norleon: Nez könnte mal wieder einen Blog schreiben. Heute kommt er aus meinem großartigen Homeoffice.

Ich strenge mich eben an

Mein Homeoffice ist, als ich diesen Beitrag beginne, die sonnige Bank im Hof. Es blendet, sodass ich kaum was auf meinem Bildschirm erkennen kann, aber ich strenge mich eben an. Wozu hat man 20 Jahre lang blind schreiben geübt, wenn man es nie macht? Wenige Dinge sind einem Büromenschen wie mir so gut vertraut wie eine Tastatur. Neben mir liegt Kater Naseweis. Der schnurrt sehr laut und rollt sich dauernd hin und her. Er teilt mir dadurch mit, dass ich ihn streicheln soll. Und das tue ich, ungefähr nach jedem zweiten Satz. Multitasking im Homeoffice: Wie viel davon ist Arbeitszeit? Nebenbei: Der schwarze Kater ist von der Sonne so heiß, dass ich meinen Kaffee auf ihm warm halten könnte. Man verbrennt sich fast die Finger.

Nie langweilig

Homeoffice im Bergischen Land mit so ganz viel Platz um mich herum: Herrlich, aber auch furchtbar. Wie alle Corona-Homeoffice-Neulinge muss ich mir den Raum für die Arbeit im Zuhause erst schaffen und mich strukturieren und organisieren. Muss der Versuchung widerstehen, mich lieber der Gartenarbeit zu widmen oder mit dem Frühjahrsputz zu beginnen. Muss mich morgens nach dem Frühstück entscheiden, ins Büro zu gehen und anzufangen, mir klare Ziele setzen. Das fällt schwer, bei einem Teenager im Haus, Katzen, Schafen und Geflügel auf dem Hof. Zumal die Sonne so schön scheint. Es gäbe so viel, was man sonst noch machen könnte. Homeoffice ist für mich alles mögliche, aber es ist nie langweilig. Ich höre im Radio viel von frustrierten Leuten, die das Homeoffice in ihrer Stadtwohnung sehr langweilig finden und lieber wieder im Büro sitzen würden. Im Gegensatz zu ihnen habe ich viel auf dem Zettel, so viel, dass ich bereits mehrfach fand, dass es stressig ist.

GRAFF.FF ist ein Homeoffice

Den nächsten Beitrag sollte Norleon Graff schreiben. Er kann uns berichten wie es ist, seit mehr als 30 Jahren im Homeoffice zu sein. Denn Homeoffice ist eigentlich sein ureigenstes Thema. Norleon musste früher nur durch den Hausflur schluffen und schon war er da. Seit er in die Bel Etage umgezogen ist, hat er einen längeren Arbeitsweg: Jetzt muss er eine Treppe runter gehen und dann ist er da. Er hat seit dieser Zeit einen Schrittezähler im Handy, wo er manchmal stolz verkündet, wie viele Meter das täglich waren. Sind auch erstaunlich viele Schritte, die er manchmal macht. Ein Bewegungsprofil von Norleon würde ihn trotzdem quasi immer an der selben Stelle orten, da er sich nur vertikal bewegt. Dass Norleon annimmt, Homeoffice sei langweilig, scheint mir daran zu liegen, dass er sich nicht klar gemacht hat, dass er seit Jahren schon im dort arbeitet. GRAFF.FF ist ein Homeoffice, schon immer. Norleons Homeoffice! Er ist der weise, alte Mann des Von-Zuhause-Arbeitens und könnte uns hier draußen sicher ein paar Tipps geben, wie man sich diszipliniert und strukturiert. 🙂

Filme der Woche

Filme machen ist nicht nur Office, es ist auch viel Außendienst. Norleon und sein Team sind mit der Kamera da, wo etwas passiert – und deshalb waren sie von Zeit zu Zeit auch in der Umgebung meines Homeoffice unterwegs. Meine Filme der Woche sind Videogrüße aus dem Bergischen Land. Spazieren gehen mit Kater Findus zu den Schafen oder zu den Rehen – das ist keine Arbeit, aber da wir es als Film vorrätig haben, arbeitet es für uns. Der Film mit Lisa, Nez, Findus und sehr vielen anderen Tieren entstand vor einem Jahr um diese Zeit. Wie man sieht: Auch ohne Corona ist bei uns nicht viel los. Wir begegneten unterwegs keiner Menschenseele! Die Schmetterlinge in unserem Insektengarten werden bald erwartet. Es sind schon Zitronenfalter und Tagpfauenaugen gesichtet worden und für die zarten Tierchen sorgen wir genau jetzt, im Frühjahr, für eine gute Nahrungsgrundlage im Sommer. Das ist Arbeit: unbezahlbare, unbezahlte. Nicht nur Tierfilme,  auch Fiktion ist bei mir produziert worden. In „Futterneid“ schlagen sich unsere PraktikantInnen in 2018 aus Hunger die Köpfe ein. Ohne Not!  „Mädchen, weich vom Wege nicht“ ist die Moral von der Geschichte! In diesem kulturell hochwertigen Clip besticht mein Homeoffice durch die besonders gute Aussicht und den weiten Horizont. Dieser Film handelt auch ein bisschen von Strukturierung. Man stolpert hier halt ständig über irgendwas, das einen erst beschäftigt und dann verfolgt.

Mehr gute Filme aus dem Bergischen Land findet ihr unter dem Tag „Bergisches Land“. Ich kann alle als virtuellen Kurzurlaub sehr empfehlen! Wenn nächste Woche wieder schlecht Wetter ist – oder sofort, wenn euch die virtuelle Reiselust packt!

Grüße aus dem Homeoffice!