03 Aug Wie es gewesen ist, auf dem Rhein

Petra Johanna Barfs im Kajak

Petra Johanna Barfs bei der Arbeit für das Projekt „Unterstrom – Der Rhein und seine Legenden“

Petra Johanna Barfs ist eine Künstlerin mit Renommé. Das ist an sich schon etwas besonderes. Die in Frankfurt lebende und arbeitende Künstlerin schafft Collagen, in denen sie Dinge miteinander in Beziehung setzt, die in ihren Werken miteinander und mit dem Betrachter kommunizieren. „Heimat“ ist ein ganz wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit. Ihre Werke sind schön, intelligent und ergreifend. Petra Johanna Barfs steht als Künstlerin in Beziehung zu ihrer Umwelt. Sie betrachtet die Welt mit den Augen einer Künstlerin und verarbeitet die Eindrücke in ihrer Kunst. So soll Kunst sein, so muss Kunst sein. Es gibt keine Kunst ohne Inspiration und Sinnlichkeit. Petra Johanna Barfs hat sich auf eine Forschungsreise begeben, 530 km den Rhein herab von Mainz bis an das offene Meer, um die Sinnlichkeit des Rheins zu erleben.

Abenteuer Rhein

Der Rhein ist Kultur, Natur und Industrie. Er ändert jeden Kilometer sein Gesicht. Gleichzeitig leichtes Fahrwasser und wilde Strömung, unberechenbar und gefährlich, aber bezwingbar. Petra Barfs hat sich in einem Kajak auf das Abenteuer Rhein eingelassen und greift mit diesem wichtigen europäischen Strom, dem deutschesten aller Flüsse, dem „Vater Rhein“ ein Thema auf, das absolut aktuell ist und uns berührt. Es ist etwas anderes, über die Veränderung der Umwelt zu sprechen oder sie zu erfahren. Petra Barfs hat sich die verschiedenen Gesichter des Rheins angesehen und sein Wesen erfahren, sich auf die unglaubliche Schönheit der Natur und die Gefahren durch Strömungen und Verkehr eingelassen. Verschwindend klein ist sie, die erste Frau, die den Rhein auf einer so weiten Strecke in einer Art Nussschale bereist, in dem gewaltigen Strom. Sie ist Pionierin, Entdeckerin, Forscherin und Kämpferin in einer atemberaubenden Kulisse aus Natur, Kultur und Industrie.

Projekt Unterstrom

Wir sind Petra Johanna Barfs in Köln begegnet. Von den Dreharbeiten berichteten wir euch schon in den vergangenen Beiträgen. Wir trafen eine von Hitze und Anstrengung gezeichnete Künstlerin, die in Poll Station machte und uns ein kleines Stück mitnahm. Ihre Reise wird noch bis zum 16. August dauern. Ihre Eindrücke verarbeitet Barfs täglich in ihrem Logbuch, das auf ihrer Homepage ständig aktualisiert wird. Vermutlich aber wird es für Kunstfreunde erst recht spannend, wenn sie mit all diesen Eindrücken im Gepäck wieder in ihr Frankfurter Atelier zurück gekehrt ist und sie das Mitgebrachte handwerklich und inhaltlich bearbeitet. Ihr Projekt „Unterstrom – der Rhein und seine Legenden“ wird die Reise durch das Mittelrheintal und den Niederrhein reflektieren und uns, den Betrachtern, zeigen, wie es gewesen ist, auf dem Rhein.

Für uns gehört Barfs schon jetzt zu den Rheinlegenden und es hat uns bereits beeindruckt, diese Powerfrau mit Paddeln ein kleines Stück zu begleiten. Besonders aber freuen wir uns auf die Aufarbeitung dieser realen Erfahrungen mit dem Naturmonument Rhein und den Menschen, die an ihm leben. Das hat Relevanz.

Filme der Woche

In unseren Filmen der Woche geht es um Kunst und ihre Beziehung zur Umwelt. Wir zeigen euch Petra Johanna Barfs bei ihrer Station in Köln, inklusive des Interviews. In diesem Clip seht ihr auch einige Collagen von Petra Barfs, damit ihr euch von ihrer Arbeit ein Bild machen könnt. Der nächste Clip zeigt die „Wasserkinetische Plastik“ von Wolfgang Göddertz. Die Skulptur am Ebertplatz ist nach 20 Jahren Stillstand wieder in Betrieb genommen und verwandelt den Platz, der bis vor kurzem zu einem Brennpunkt verkam, in einen Ort der Abkühlung. Hier treffen sich Kölnerinnen und Kölner, Kinder spielen und plantschen in der 19 m breiten Edelstahlplastik. Wir sind hineingesprungen und haben uns abgekühlt und das besondere, neue und alte Flair des Platzes genossen. Hier steht Kunst in direkter Beziehung zur Umwelt und es zeigt sich: Die Menschen brauchen die Kunst und die Stadt wäre arm ohne sie.

Auch Musik ist eine Kunstform, das ist klar. In dem Clip „The Good, the Best and the Beast“ mit Graff Fritzi in einer der drei Hauptrollen, steht die Kunstform Musik in besonderer Beziehung zur Umwelt. Last not but least zeigen wir Mirco Monshausen in seiner Rolle als mordender Künstler. Dem aufmerksamen Betrachter wird ein gewisser Norleon Graff im Hintergrund auffallen – ich möchte an dieser Stelle betonen: Auch Film ist Kunst und steht in besonderer Beziehung zur Umwelt. Und: Klar kommt es aufs Können an.