07 Mrz Der Weg ist das Ziel – Aber welche Richtung?

Nachdem wir über Jahrzehnte richtig verwöhnt wurden, lief es in den letzten zwei Jahren doch tatsächlich einmal nicht so, wie wir es erhofft haben. Corona hat nicht nur das Geldverdienen beeinträchtigt, es hat auch unser Sozialleben gehörig umgekrempelt. Jetzt, wo sich alles allmählich wieder beruhigt, bricht doch tatsächlich der Krieg aus, und das vor unserer Haustür. Und egal wie wir jetzt auf all das reagieren, wenn alles vorbei ist, können wir die alten Pfade vergessen. Es müssen neue Wege her. Wo sie anfangen ist klar. Hier und jetzt. Aber in welche Richtung?

Wege als konkrete Visionen

Tja, wenn man nicht so recht weiß wohin, stellt man sich am besten erstmal vor, was wäre wenn. Also, was wäre, wenn wir zum Beispiel in Richtung Nord-Nord-West laufen? Wie lebt es sich dann? Noch keine Ahnung? Dann kommen wir ins Spiel. Das ist unser Ding. Wir sind eine Filmproduktion. Und so tun als ob, ist unser tägliches Geschäft. Also gehen wir den Weg, den noch keiner kennt, zuerst in unseren Gedanken ab und dann mit unserer Kamera, dem ganzen Team und einigen Protagonisten. Dann sehen wir plötzlich ganz klar, wie es uns so auf diesem Weg geht. Und mit uns sieht es jeder, der den Film anguckt.

Und weil das so gut klappt, machen wir das schon so lange und wir machen es hoffentlich immer weiter. So lange uns die Wege in Gedanken nicht ausgehen. Und wenn wir alle Wege beschritten haben, brauchen wir nur noch zu wählen. Dann können wir entscheiden, welchen Weg wir wirklich gehen wollen. Denn wir haben ja nun alle Wege filmisch schon beschritten.

Augen lügen nicht

Doch stimmt es, dass Filme Visionen sind, die uns überlegen lassen, was uns wirklich gefällt? Ist nicht das meiste, was wir mittlerweile sehen aufgenommene Realität, die aus einem Zusammenhang gerissen wird, weil wir die Geduld, den Zusammenhang zu erfassen, gar nicht mehr aufbringen? Klicken wir nicht von einer Realität zur anderen, um uns unsere eigene Realität zu schaffen? Eine, die wir fast live mit eigenen Augen gesehen haben? Und unsere Augen lügen nicht. Aber jedes Stück Wahrheit ist trotzdem kein Beweis, dass das Geschehen nicht weiter geht.

Wenn ich also mit meiner Kamera bewaffnet ganz nett bei jemandem anfrage, ob ich etwas für ihn tun kann, heißt dass nicht, dass ich später ohne Kamera nicht ganz unfreundlich bin. Es sagt also nicht mehr aus als das wirkliche Leben. Wenn ich nett bin, wenn es jeder mitbekommt, heißt nicht, dass ich auch nett bin, wenn es kein anderer sieht.

Filme mit Aussicht

Deshalb lieben wir Spielfilme. Wir wissen, dass sie erdacht sind. Wir wissen, dass sie uns nur zeigen wollen, was möglich ist und was wir besser sein lassen. Die Realität müssen wir schon selbst leben. Das geht auch uns so, die wir die Filme selbst machen. Leben ist trotzdem etwas ganz eigenes. Und es lohnt sich besonders, wenn die Zeiten gut sind. Und das sind sie ja meist, wenn sie vorher eine ganz Zeit lang schlecht waren. Also, die Aussichten sind gut.

Wege des Monats

Unsere Filme des Monats sind also diesmal vorwiegend Filme, bei denen uns schnell klar wird, dass sie nur mit einer möglichen Realität spielen. Bei Schweine wird die geschlechtsspezifische Bedeutung aufgelöst. In Jeder Jeck ist anders lernen wir, dass es sehr unterschiedliche Empfindlichkeiten von Menschen geben kann. In Wer nicht mit der Zeit geht lernen wir, dass Empörung über ein Verbot schnell umschlagen kann, wenn man den Anlass austauscht. Doch da wir als Imagefilmproduktion auch über das ware Leben berichten, zeigen wir auch in Der Weg ist das Ziel, wofür Wege eigentlich da sind.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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