14 Mai Filmreife Action im Schlaf

Geheimnisvoll, surreal, lebendig, verrückt. Was meint ihr haben all diese Worte gemeinsam? Richtig, das Schlafwandeln! Ach, das meintet ihr gar nicht? Ihr meintet, der Film passt am besten zu diesen Worten? Oder doch eher das Schlafwandeln? Guys, beides ist korrekt! Ist das nicht cool? 

Die Fantasie, die jeder Regisseur braucht, die Fantasiewelten, die jeder Drehbuch-Autor erschafft, die Grenze zwischen Traum und Realität, die der Cutter so gekonnt zu verwischen weiß – genau das ist auch der Alltag (oder eher die Allnacht) eines Schlafwandlers. Und Überraschung! Ich bin auch einer.

Schlafwandeln ist sehr verrückt und abstrakt. Man sieht Dinge, die in Wahrheit gar nicht da sind – fast so, als hätte man seine eigene CGI-Animations-Software in den schlafenden Kopf eingebaut. Ein sehr gefährliches, schlafendes Babykokodil auf dem Schoß zum Beispiel, bei dem man die Bettdecke gaaanz vorsichtig von den Beinen runterhebt, und dann ganz schnell aus dem Zimmer rennt! Ein einstürzendes Zimmer, dessen Wände immer näher kommen und einen zerquetschen wollen, wenn man nicht sofort aus dem Fenster springt.

Ihr könnt euch vorstellen, wie das von einer lustigen Geschichte schnell in eine alptraumhafte Realität umschlägt, wenn man eine Kölner Studentenwohnheim-WG im 17. Stock hat. Zuhause in Hamburg bin ich tatsächlich schon mal ganz aufs Dach raus, bevor ich richtig aufgewacht bin – danach hat meine Mama eine Anti-Schlafwandel-Vorrichtung mit Seil und Karabinerhaken angebracht, die ich jetzt hier in Köln übernommen habe. Allerdings war ich mir nicht ganz sicher, ob ich nicht vielleicht zusätzlich noch eine Wasserwanne vor mein Bett und leere Gläser auf die Fensterbank stellen soll. Für nasse Füße und klirrenden Lärm, damit ich auch ja aufwache, bevor ich mich vor dem Mörder meiner Träume aus dem Fenster retten will …

Ihr glaubt, Brad Pitt steckt wirklich in einer Felsspalte, obwohl er nur an einem Bühnenbild-Steinhaufen festgebunden ist.

Ich glaube, ich stehe wirklich vor einem Abgrund und kann nicht weiter, obwohl ich nur vor meinem schwarzen Teppich stehe.

Ihr seht, auch nachts lässt mich die Filmwelt nicht los Und sosehr ich das eigentlich schätze und genieße –  in diesem Fall, muss ich sagen, würde ich schon gern mein Veto einreichen und bei meinem Unterbewusstsein dafür plädieren, nicht jede Nacht mit einer abgedrehten, filmreifen Schlafwandel-Aktion rechnen zu müssen.

Filme des Monats

In unserem Film Geburtstagsüberraschung verschwimmen auch die Grenzen zwischen Träumen, Filmgucken und Schlafwandeln…

Beim Film Hundstage mit Mii ist der Alptraum nur deshalb gut ausgegangen, weil die Hauptdarstellerin gedoubelt wurde – oder vor einem Greenscreen stand. Vielleicht sollte ich mich beim Schlafen auch mal doubeln lassen!