03 Jul Unsichere Straße

Im besten Fall gibt es sehr bald einen weiteren Dreh für einen GRAFF.FF-Kurzfilm. Das Drehbuch stammt von mir und hat wieder ein Tier als Protagonisten. Meine Katze „Frau Schmitz“ ist beinahe überqualifiziert, da sie sehr gut genervt gucken und meckern kann. Aber neben guten Schauspieler*innen braucht ein Film auch einen guten Inhalt, um das Publikum zu überzeugen. Ich liebe gute Geschichten und hoffe, selbst eine mit diesem Kurzfilm zu erzählen. Wer mich mit seinen Geschichten immer wieder beeindruckt ist Sebastian Schipper. In Kolja’s Lieblingsfilmen geht es diesmal um seinen neusten Film von 2019 „Roads“, in dem sich zwei augenscheinlich sehr unterschiedliche Jugendliche auf der Straße kennen lernen.

Freundschaft auf der Straße

Der junge Brite Gyllen hält es im Urlaub mit seiner Mutter und seinem Stiefvater nicht mehr aus. Er nimmt sich den Camping-Wagen der Familie und versucht zu seinem echten Vater nach Frankreich zu kommen. In der ersten Szene des Films, als Gyllen auf der Straße strandet, trifft er auf den siebzehnjährigen Flüchtling William. Sie lernen sich kennen, weil sie einander brauchen.William hat kein Auto und Gyllen keinen Führerschein. Da die beiden das gleiche Ziel haben bleiben sie auf der Reise zusammen und während sie an der Aufgabe und an der Reise wachsen, wächst die Freundschaft zwischen den beiden.

Botschaft und Wahrnehmung

Gyllen ist wie William. Die beiden sind beide auf eine eigentlich hoffnungslose Reise aufgebrochen, der eine auf der Suche nach seinem Vater, der andere auf der Suche nach seinem Bruder. Auch wenn die Wege und Hürden sehr unterschiedlich sind, fliehen beide vor etwas und mit einem Ziel. Deshalb sind sie verbunden und riskieren beide alles, um sich gegenseitig immer wieder zu helfen. Dadurch fällt nicht auf, wie unterschiedlich die Privilegien der Jungen sind. Der Film arbeitet es nämlich angenehmerweise nicht gesondert heraus. Thema ist vor allem Freundschaft, die einfach entstehen kann, egal woher jemand kommt oder welches Ziel die Personen verfolgen.

Filme der Woche

In Roads wird, wie so oft bei Sebastian Schipper und wie auch schon in Absolute Giganten, nicht nur eine Geschichte erzählt sondern auch ein Gefühl übertragen. Gefühl und Freundschaft möchte ich also auch in den Filmen der Woche präsentieren. In Ich freu mich so auf dich! hat das warten auf die eine, besondere Person endlich ein Ende. Freunde zu finden ist schwer, Freunde zu vergraulen im besten Fall aber noch schwerer. In Freunde – Teil 1 hat es aber einer geschafft. Da es in „Roads“ Verständigungsprobleme zwischen den Protagonisten und Menschen gibt, denen sie begegnen, passt …es gibt Kuchen sehr gut dazu. Verständigungsprobleme gibt es auch in Ohne Dolmetscher, hier sind diese aber nur ein dummes Missverständnis…