15 Mai Fertig machen

Filme machen ist wie ein Haus bauen. Es gibt zwar ein Drehbuch oder, wie im anderen Falle, eine Bauzeichnung, aber was am Ende herauskommt, bleibt lange im Verborgenen. Vielleicht ist auch die Entwicklung von anfänglichem Enthusiasmus bis zum genervten Ende gleich. Am Anfang will man etwas Tolles machen, später immerhin noch etwas Gutes, und am Ende will man es einfach nur noch fertig machen.

Kein Schrecken ohne Ende

Dieses Schicksal trifft gelegentlich auch die eine oder andere unserer filmischen Eigenproduktionen. Auch wenn die Kosten dafür überschaubar sind und die Preise nur äußerst selten explodieren, wir also immer im Budget bleiben, muss trotzdem so manche tolle Vision der Filmrealität weichen. Am Ende müssen wir uns dann vielleicht eingestehen: Es ist nicht toll geworden aber zumindest gut. Und vor allem fertig. Denn das ist letztendlich tatsächlich das Wichtigste.

Nie mehr Dreck, nie mehr Corona

So soll es uns jetzt auch beim Bauen gehen. Das Meiste ist tatsächlich gut geworden, manches auch richtig toll, aber vieles ist noch absolut unfertig. Das soll nicht so bleiben. Jetzt wollen wir es einfach nur noch fertig machen, egal wie. Denn wenn Corona vorbei ist, dann wollen wir wieder in Ruhe Filme machen können. Dann soll es keinen Baulärm geben. Und auch keinen Dreck mehr. Dann haben wir diese krisengeschüttelte Zeit auch äußerst sinnvoll hinter uns gebracht.

Das fertige gewisse Etwas

Vielleicht ist es dann sogar wie bei vielen unserer Filme. Meist ist es gar kein so hoch gestochener Plan, der sie zu etwas Besonderem macht sondern etwas, mit dem vorher keiner gerechnet hat. Eine Notlösung sozusagen, die das gewisse Etwas ausmacht.

Filme der Woche

In unseren Filmen der Wochen erzählen wir ein bisschen vom Bauen und von Fertigwerden. In „Knock on Wood“ haben wir unsere eigene Baustelle als Drehort verbraten. So sah es also bei uns im Juni 2019 aus. In „Dumm gelaufen“ haben wir auf einer Baustelle in der Nachbarschaft gedreht. Die Realschule am Gereonswall ist noch im Bau, also genau richtig als Drehort für eine Schule, in der keine Kinder sind. Und das noch vor Corona.

In „Wünsche werden wahr“ gab es keine Baustelle, die die Dreharbeiten erschwerten, sondern eine Wetteränderung. Von einem Tag auf den anderen lag plötzlich Schnee und wir mussten in die U-Bahn ausweichen. Die größten Schwierigkeiten beim Bauen und beim Filmen sind aber Missverständnisse. Wenn man nur denkt, dass man von dem Gleichen spricht, tatsächlich aber aneinander vorbei redet.

Und wie am Ende alles aussieht, das lösen wir natürlich auf, wenn am Ende dann tatsächlich alles fertig ist. Bis dahin alles Gute!