24 Apr Jetzt alle: Corona-Schutzmaske!

Selbstgenähte Atemschutzmaske

Keine Angst vor der Fashion-Polizei mit dieser Atemschutzmaske

Tja, am Montag ist es in NRW und den meisten anderen Bundesländern soweit: Es gibt eine Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Wen oder was es schützt und was es nützt, darüber sind sich selbst Experten nicht einig, aber schaden kann es nicht – immerhin darüber herrscht Einigkeit. Es soll die Verbreitung des Corona-Virus eindämmen. Wir bei GRAFF.FF finden das völlig okay, denn wir können damit wieder draußen unterwegs sein und tun, was wir gerne machen: Filme drehen. Und es ist schön, dass die Autorin im Homeoffice einige Exemplare hergestellt hat, damit wir auch direkt am Montag loslegen können. Über das Für und Wider in Sachen Schutzmaske, darum geht’s heute in unserem Beitrag.

Vorteile von Schutzmasken

Ich teste seit einigen Wochen meine selbstgenähten Masken und habe gewisse Erfahrungen damit gemacht. Es gibt einige Vorteile, über die bisher noch niemand gesprochen hat. Zum Beispiel schützt so eine Maske im Gesicht davor, von Bekannten auf der Straße erkannt zu werden, wenn man gerade nicht erkannt werden möchte. Ausserdem werden Schlechtgerüche durch eine Schutzmaske ebenfalls angenehm abgemildert. Zum Beispiel das SB-Hundefutter im Tiermarkt. Mit Maske kann man daran vorbeigehen, ohne würgen zu müssen.

Oder Mundgeruch, den der Maskenträger nur noch selbst mitkriegt. Was auf der anderen Seite natürlich auch ein Nachteil ist, aber wenigstens nur für eine einzige Person. Vergisst du zum Beispiel, die Zähne zu putzen am Morgen, dann musst du dich nicht allzu sehr grämen – keiner kriegts mit. Auch Lippenherpes verschwindet wie von Zauberhand, gar nicht zu sprechen von fehlenden Zähnen oder entzündeten Zungenpiercings, die jetzt nicht mehr aufwändig versteckt werden müssen. Man kann jetzt einfach lächeln, wie man lächeln würde, hätte man alle Zähne noch an Ort und Stelle. Aber: Dies soll keine Ermutigung sein, die Zähne nicht mehr zu putzen!

Weitere Vorteile von Schutzmasken

Damen, die es gewohnt sind, wöchentlich zum Kosmetiker zu rennen, um ihre Lippenfalten botoxen zu lassen, können endlich aufatmen: Dank Corona gab es keine Termine mehr im Salon, aber mit der Schutzmaske können Sie richtig Geld sparen und trotzdem gut aussehen. Für die Stirnfalte haben wir aber keine Lösung. Wir Filmemacher würden Gaffer-Tape nutzen. Kann man bei allem brauchen.

Burkas und Niqabs, bis vor kurzem noch sehr verpönt in Deutschland, werden eine größere Akzeptanz erfahren.  Selbstgespräche können Sie jetzt führen, ohne sich ein Mobiltelefon vor das Gesicht zu halten – im Supermarkt oder anderswo werden Mitmenschen nur ahnen, wer sich da vortrefflich mit sich selbst unterhält.  Auch ein Nieser oder Huster im Supermarkt erregt keinen öffentlichen Tumult mehr, sondern landet vollständig vor dem eigenen Gesicht. Ansehen kann man sich das dann später.  Atmen durch eine Schutzmaske ist allerdings etwas beschwerlich. Sportler, die eine neue Challenge suchen, werden dieses Tool auch nach Corona nicht mehr missen wollen: Den Eindruck, eine Schutzmaske fördere die Kondition unseres Atemapparats, hat man nach einem Tag mit so einer Maske. Das ist wie im Gebirge trainieren.

No-Gos mit Schutzmaske

Autofahrer dürfen keine Schutzmaske benutzen, weil sie dann auf dem Blitzerfoto nicht mehr zu erkennen sind.  – In der Tankstelle darf man sie aufbehalten, obwohl dort sonst darum gebeten wird, Helme und dergleichen abzusetzen, um erkennbar zu sein. So denke ich manchmal nach dem Tanken: „Bezahl ich heute oder überfalle ich die Tankstelle lieber?“ Meistens habe ich aber keine Pistole mit (eigentlich nie), daher bezahle ich brav. Aber trotzdem, auf die Idee kommt man! Ist aber ein totales No-Go. Sowas macht man nicht.

Andere Sache: Popeln. Geht mit einer Schutzmaske überhaupt nicht. Alle, die sich selbst nicht gut im Griff haben und schon mal gedankenverloren in der Nase bohren: Eine Schutzmaske hilft, diese Peinlichkeit zu vermeiden. Außer beim Autofahren natürlich!  Und Lippenlesen: Möchte man nicht von lippenlesenden Mitmenschen auf Distanz verstanden werden, ist die Maske ein adäquates Mittel, sich in Schweigen zu hüllen.  Zungenküsse, erotische Signale mit der Zunge: Ab Montag in der Öffentlichkeit nicht mehr möglich.  Ebenso wie Spaghetti im Freien essen oder Cocktails schlürfen. Ausser, man hat einen biegsamen Strohhalm, der irgendwie von unten zum Mund geführt werden kann.   Aber das größte, schlimmste und allgemein anerkannt furchtbarste No-Go ist, würde man diese Regel nicht beachten:

Sicherheitsabstand einhalten!

Das hat gerade vorhin noch Armin Laschet gesagt, und wenn einer für Lockerungen von Abständen wäre, dann er. Also: Auch mit Maske immer fein MEHR als eine Rekersche Armlänge einplanen, nämlich mindestens drei! Sicherheitsabstand einhalten! Wenn euch das zu kompliziert ist, Leute, dann kommt als nächstes die Reifrock- oder Regenschirmpflicht, oder beides auf einmal. Und dann möchte ich euch sehen, wie ihr versucht, im Lidl an die letzte Packung Klopapier zu kommen. Oder euch ins Auto zu setzen. Die Reifrockpflicht muss irgendwie verhindert werden.  Dafür sollten wir uns anstrengen.

Filme der Woche

Unsere Filme der Woche wurden lange vor Corona produziert, daher sind eher selten Gesichtsmasken zu sehen. Da sich nun das Bild unserer Gesellschaft merklich ändert, fragen wir uns als Filmemacher: Sollten wir jetzt alle videopostkarten mit Masken nachdrehen? Bei einigen wäre es ganz lustig. Zum Beispiel bei Papa Tag: Er hätte seine Kids auch nicht weniger auf der Straße erkannt, hätten sie Masken an. So oder ähnlich könnte es ja in Zukunft bei uns laufen, wenn wir uns auf der Straße begegnen.

Dass man künftig vorsichtig sein muss, mit wem man über jemanden anderes lästert, das sollte uns der Film „Ohne Freundin“ anschaulich zeigen. Wenn du nicht genau weißt, wer unter der Maske ist, besser gar nicht lästern! Das ist in jeder Lage der beste Rat. Was Johanna Reinders da mit der Schokotorte anstellt, ist in Corona Zeiten öffentlich nicht mehr drin. Für Quarantäne-Geburtstage ist es aber eine ganz gute Anregung. Zum Schluss doch noch einer mit Maske: Haben wir vor kurzem schon mal gezeigt, ist aber in Corona-Zeiten ein guter Clip, also heute noch mal. Masken sind bei „Gute Besserung“ ständig im Bild. Unser Film zeigt, dass man sie besser aufbehält, zumal wenn man als Anästhesist arbeitet. Dass wir da nur Darsteller im OP hatten, muss allen klar sein. So läufts nicht in deutschen Krankenhäusern!  

In dem Sinne: Gute Besserung – und haltet die Ohren steif (das braucht ihr für den Sitz der Maske)!