13 Mrz Schularbeit oder Teamarbeit

Der Corona Virus gibt uns bei GRAFF.FF ein bisschen Zeit, uns um die interne Weiterbildung unserer PraktikantInnen zu kümmern. Vom Stress der Frühlings-Veranstaltungen befreit, die allesamt abgesagt wurden, können wir uns ein bisschen darum kümmern, was unsere PraktikantInnen, speziell unsere Schüler-PraktikantInnen noch so alles lernen müssen.

Aller Anfang ist schwer

Wer in der Schule super ist, weil er oder sie eben genau das kann, was in der Schule gefordert wird, wird bei uns unter Umständen enttäuscht. Hier bei uns wird kein Wissen abgefragt, was vorher vermittelt wurde. In einem Betrieb werden Aufgaben verteilt und dann müssen alle schauen, wie sie es richtig machen. Glück haben die, die schon vorher wussten, wie das geht. Etwas Spezielles zu können, und das besonders gut, ist fast in jedem Betrieb gefragt. In einer Filmproduktion ändert sich dieses Spezielle aber immerzu. Jeder Film hat ein neues Thema, jeder Film ist daher anders. Routinearbeiten finden sich kaum.

Alles steht im Praktikanten-Guide

Damit man sich also als PraktikantIn bei GRAFF.FF erstmal überhaupt zurechtfindet, gibt es unseren Praktikanten-Guide. Da steht eigentlich alles drin, was PraktikantInnen so wissen müssen. Deshalb sollen alle PraktikantInnen am Anfang alles durchlesen und später immer wieder nachschlagen. Das macht aber nicht jeder. In der Schule wird solche Faulheit einfach mit einer schlechten Note bestraft. Allen anderen in der Klasse ist das aber egal, ihre eigene Note ist davon unabhängig. Nicht beim Film. Hier ist alles Teamwork. Wenn der Kameramann die schönsten Bilder macht, aber der Tonmann den Ton nicht aufzeichnet, weil sein Assistent irgendein Kabel in eine falsche Buchse gesteckt hat, muss wahrscheinlich das gesamte Team noch mal anrücken und alles neu machen. Selbst wenn sich über Kopfhörer alles so perfekt anhörte.

Spicken ist erlaubt

Natürlich hat der Assistent bisher immer die richtige Buchse erwischt, aber diesmal war noch ein weiteres Gerät im Einsatz und das musste auch noch verbunden werden. Und da wurden die Buchsen vertauscht. Die Chancen waren Fifty-Fifty. Bei einer Klassenarbeit kann man dann das Risiko getrost eingehen. Da gibt es nichts zu verlieren. Ehe man gar nichts schreibt, schreibt man einfach irgendwas. Denn beim Nachbarn schauen und fragen, was der denn so meint, in der Schule ist das nicht erlaubt. Bei uns muss man das aber tun. Bei uns ist das gut. Und gut muss es sein, das Ergebnis. Für ausreichend oder mangelhaft gibt es kein Geld. Dann war die Arbeit umsonst.

Zwischen zwei Welten

Dieses Umdenken ist besonders schwer für PraktikantInnen, die innerhalb einer Woche wechseln, die sozusagen eine duale Ausbildung machen. Drei Fünftel bei uns, zwei Fünftel in der Schule. Diese PraktikantInnen springen ständig zwischen zwei Welten hin und her. Und letztendlich ist die Schule entscheidender. Denn wenn sie persönlich keine guten Noten erhalten, gehen die Chancen auf ihren Lieblingsberuf unter Umständen verloren. Das Denken an Schulnoten wird also nicht ersetzt durch das Denken für das Team. Dabei ist dieses Denken eigentlich das natürlichere.

 Zwischen zwei Möglichkeiten

Wenn ich eine Entscheidung treffen muss, und weiß nicht wie, dann mach ich nicht irgendwas. Wenn ich nicht weiß, ob das Kabel in die obere oder untere Buchse gehört, dann stecke ich es nicht einfach oben rein. Ich frage im Team, ob mir einer sagen kann, in welche Buchse das Kabel gehört. Eigentlich recht einfach. Aber in der Schule lernt man es halt anders. Da lernt man eben doch nicht fürs Leben. Schon eher für den Lehrer? Das war schon damals in meiner Schulzeit mein Verdacht.

Filme der Woche

In unseren Filmen der Woche zeigen wir lauter Beispiele, bei denen unsere Praktikanten mitgearbeitet haben, die gleichzeitig noch zur Schule gingen. Alle waren am Ende super in der Teamarbeit. Schmerzliche Erfahrungen sammelten vor allem Lars und Henry. Sie zeigen, wie schnell sich eine falsche Entscheidung fällen lässt, wenn man keine Ahnung hat. Und wie tragisch das Ganze enden kann. Stefanie und Luis geben schon einmal einen Vorgeschmack auf geschlossene Schulen in Zeiten von Corona. In diesen Zeiten wäre es auch für Sophia und Celine besser zuhause zu bleiben, wo auch der WLAN-Anschluss problemloser funktioniert. Und natürlich hilft auch die Flucht ins All Jessica und Franziska nicht vor neuartigen Krankheitserregern.

Viel Spaß in dieser krisenreichen Zeit mit unseren Filmen und bis nächste Woche, wenn der Blog wahrscheinlich vom Home-Office aus geschrieben wird!