31 Jan Haus des Geldes – GRAFF.FF Serien Junkies 3

Wie schon „You“ war auch das „Haus des Geldes“ eine Lieblingsserie von gleich mehreren in unserer Filmproduktion. Beyza war damals bei den Vorankündigungen und den ersten Berichten ihrer Schulfreunde noch total uninteressiert. Das änderte sich dann aber schlagartig, nachdem sie die erste Folge geschaut hatte. Dann war sie geflasht und die Begeisterung hat sie nicht mehr losgelassen. Nicht nur bei ihr.
Die Serie kam so gut in ihrer Schule an, so dass sich die Schüler dazu entschieden, ihr Abschlussmotto La Casa de Pappel zu nennen. Sie haben ihren letzten Schultag gefeiert, indem sie unzählige gefakte Geldscheine durch die Schulflure geworfen haben. Die Serie ist ein schöner und spannender Teil ihrer Realschulzeit geworden.

„Europäische Serien? Nein danke!”

Unser zweiter großer Fan in der Filmproduktion bin ich, Maike. Ich bin mit amerikanischen Filmen groß geworden. Deshalb hatte ich zunächst auf eine europäische Serie gar keine rechte Lust. Aber sind das nicht insgeheim genau die Vorbehalte, die wir alle haben? Filme gibt es gar nicht mal so lange. Seit 1895 um genau zu sein. Aus Europa kamen immer mal wieder einige auch sehr wichtige Einflüsse. Aber das fesselnde Massenkino, das die Menschen bewegte, kam schon immer von der anderen Seite des Großen Teichs. Und das hat sich für mich bis heute kaum verändert. Im Gegenteil. Alles aus Amerika muss ja wohl gut sein und Europäer schaffen es einfach nicht mit dieser Qualität mitzuhalten. So hat es sich jedenfalls nicht nur in meinem Kopf festgesetzt.

Hätte man mir „Haus des Geldes“ deutsch-synchronisiert gezeigt, ohne zu sagen, dass es eine spanische Serie ist, ich hätte nie so etwas vermutet. Von Kinematografie und Storyline, bis hin zur Farbkorrektur, die Serie hat das gewisse Hollywood-Feeling, was heutzutage alle Filmen und Serien haben, um von der breiten Masse akzeptiert zu werden. Bitte keine artistischen Stilmittel, gibt den Leuten einfach ihr Hollywood. Es funktioniert halt.

Serien im Original

Norleon, unser Chef in der Filmproduktion bekommt immer direkt mit, woher ein Film kommt. Er schaut alles im Original, egal ob amerikanisch, englisch, spanisch, dänisch, flämisch, hebräisch oder französisch. Das hört sich ein bisschen angeberisch an, aber wenn man dann nachfragt, gibt er zumindest zu, dass er alles mit englischen Untertiteln schaut. Spanische Serien liebt er geradezu, die „Chicas del cable“, die Belegschaft des „Grand Hotel“, die Menschen auf „Hoher See“, die „Unerlaubt Lebenden“ und eben die Eindringlinge ins „Haus des Geldes“. Er hat die Serie ohne Vorbehalt direkt lieben gelernt und freut sich schon auf die nächste Staffel. Aber was passiert überhaupt in Haus des Geldes?

Haus des was?

Eine Gruppe von Kriminellen, die nichts mehr zu verlieren haben, wird von dem „Professor”, dem Anführer der Mission, zusammengestellt, um die nationale Banknotendruckerei auszurauben. Alles basierend auf einem jahrelangen ausgetüftelter Plan, der perfekt scheint. Jeder auch nur mögliche Fehler und seine Konsequenzen wurden genauestens berechnet und ihre Lösungen besprochen. Aber selbst das Genie, der Professor, hat nicht mit dem größten aller Probleme gerechnet. Die Liebe. So wie immer im Leben, macht sie den 8 Räubern das Leben schwer und gefährdet den Plan. Egal ob Geiseln oder Polizisten, jeder wird in den Bann der charmanten Verbrecher gezogen. Im Verlauf der 3 bisherigen Staffeln brechen sie immer wieder in spanische Institute ein, begehen mehr oder weniger Straftaten, fliehen dann und brechen wieder ein. Alles aber natürlich für einen guten Grund oder um jemanden zu retten, der der Gruppe am Herzen liegt.

Einer für alle und alle für einen

Loyalität und Freundschaft werden bei „Haus des Geldes” ganz großgeschrieben. Jeder riskiert für den anderen sein Leben und vielleicht ist genau das der Grund, warum man so mit den Charakteren und ihren Schicksalen mitfühlt und sie anfeuert. Keine schlechten Intentionen, keiner wird absichtlich verletzt, und ehrlich gesagt so wirklich im Unrecht sind sie ja auch nicht. Sie stehlen ja nur Geld das noch keinem gehört. Lauter kleine Grauzonen, die man als Ausreden nutzt, warum man mal wieder auf die Bad Guys reingefallen ist.

Trotzdem…

Um im Gedächtnis der Menschen zu bleiben und Teil der Popkultur zu werden, musst du nur anders sein. „Eine Bande überfällt eine Bank”. Nichts Neues. Nichts Besonderes. Warum ist Haus des Geldes also so anders? Es sind die kleinen Dinge, wie die Namen der Gesetzesbrecher, die die Hautstädte dieser Welt tragen, oder die Masken und kultigen roten Overalls, die ein perfektes Karnevalskostüm hergeben. So kann niemand mehr sagen: Kenn ich nicht! Jeder weiß sofort worum es geht, weil wir und unsere Synapsen nun mal genauso einfach gestrickt sind. Wir brauchen nur einen kleinen Schubs. Und die Macher von Haus des Geldes wissen das und haben es perfekt eingesetzt.

Nicht mehr lange!

Die 4. Staffel wurde bereits mit dem Start der 3. Staffel angekündigt, als Netflix überrannt wurde von Jung und Alt. Im April ist es nun endlich so weit. Kommen sie erneut davon? Wer stirbt als nächstes? Und wird ihnen die Liebe schon wieder einen Strich durch die Rechnung machen? Reviews folgen…

Filme der Woche

Unsere Filme der Woche haben diesmal alle mit einer Bank oder Geld zu tun. Und meist sind auch Waffen im Einsatz. Bei unserem Bankgeheimnis durchschaut man nicht so recht, wer eigentlich was beabsichtigt. In „Du hast echt ’n Plan“ stellt sich heraus, dass hier kein Professor am Werk ist. Wer welches Geld kassiert und wer auf der Strecke bleibt erfährt man in Schlechter Verlierer auch am Ende nicht. In Falsches Loch wird das Geld mit einer ganz anderen Art von Waffen beschafft. Viel Spaß und bis nächste Woche.