05 Jul Kölle To Go – Heimatgefühle

Foto der Graffitikunst am Hansaring

Graffitikunst an der Station Hansaring.

Im GRAFF.FF Filmproduktionsblog gehts nicht immer nur um Filme. Nicht selten berichten wir über das Leben in Köln, über unser Veedel oder Hilfsprojekte, die von den Menschen hier angeschoben werden. Über die legendäre Lockerheit der Kölner und den rheinischen Frohsinn sinnieren wir regelmässig zum Karneval. Bei Events haben wir oft das Privileg, mit dem Auge der Drohne über das ehrwürdige Köln mit seinem beeindruckenden Dom zu schweben. Kurzum: Wir sind „sowas von“ eine kölsche Fimproduktion und mitten im Herz der Stadt zuhause. Das macht unsere persönliche Berichterstattung aus der Rheinmetropole sehr authentisch. Et gitt kei Wood… – GRAFF.FF über Heimatgefühle.

High Life in Cologne

Mit dem Wochenende stehen wieder so viele Events an, dass es schwer ist, nicht darüber zu schreiben. Im Team der GRAFF.FF Filmproduktion muss sich jeder entscheiden, was er oder sie am Wochenende terminlich unterbringt. Die meisten liebäugeln mit dem Summer Jam, andere möchten ziemlich sicher die Gay Pride Parade zum Christopher Street Day in Köln sehen. Bei einem Team-Mitglied ist aber auch vorstellbar, dass sie sich zwischen „Kölle To Go“ – dem CSD – und „Pokemon Go“ in Dortmund zerreißen könnte. Denn es ist nicht nur High Life in Cologne, auch das Event in Dortmund hat eine ziemliche Anziehung für ein internationales Publikum. Das könnte für die Autobahnen und den Nah- und Fernverkehr mal wieder ein beachtlicher Stresstest werden.

Kölle To Go

Bleiben wir also in der Nähe und gehen wir zu Fuß: In unserem Veedel kommt die Parade nicht vorbei, aber Norleon Graff wäre da schnell hinspaziert. Zu Fuß zum Fühlinger See? Das eher nicht. Hier kann man bequem die Straßenbahn nehmen – oder das Fahrrad, wenn man eins hat. Für unsere Studentin Victoria aus der Dominikanischen Republik ist das Summer Jam „the place to be“. Dass ein Reggae Festival und die CSD Parade gleichzeitig in Köln stattfinden, das hat übrigens was. Wer will, kann sogar beides unternehmen! Dabei passen diese Szenen auf den ersten Blick gar nicht zusammen, haben doch die Reggae-Künstler den Ruf, Homosexualität so richtig doof zu finden. Nicht alle. Es ist daher bemerkenswert, dass die beiden Events zeitgleich stattfinden. Es ist genug Platz für alle und es kann sich bei Bedarf gemischt werden. Peace!

Heimatgefühle

Beim Spaziergang durch unser Veedel ist uns ein wirklich sehr gutes Stück Street Art aufgefallen. Wir haben ein Foto davon für diesen Beitrag gemacht. Der Künstler hat eine große Anzahl Kölner Sprayer, also seine Szene, auf der sanierten Fassade des Hauses gegenüber der S-Bahn Hansaring gewürdigt. Ob das alle Akteure der Szene sind, wissen wir leider nicht, aber: Wir lieben dieses Werk! Es löst Heimatgefühle aus. Alle diese Tags sind über die ganze Stadt verstreut. Das Kunstwerk am Hansaring bringt sie mitten in der Stadt an eine Wand. Gut gemacht. Der rote Faden, der sich durch das Bild zieht, ist dem Rhein nachempfunden. Und so auf Höhe des Deutzer Hafens haben wir ein „FF“ gefunden und uns besonders gefreut.

Gemeinsamkeiten

Der Kölna an sich sucht Gemeinsames, Vereinendes. Das macht unsere legendäre Toleranz erst möglich. Wer suchet, findet: Sprayer sind dafür bekannt, untereinander und öffentlich wahrnehmbar Streitigkeiten auszutragen. Deshalb ist es schön, sie alle zusammen an der Wand vereint zu sehen. Denn sie sind aus der Stadt sowieso nicht mehr wegzudenken, so viele Denkmale haben sie sich gesetzt. Das haben Sprayer und Pokemon Go Spieler übrigens gemeinsam: Sie lernen die Stadt von allen möglichen und unmöglichen Seiten kennen. Und sie gehen viel zu Fuß. Das tun auch Karnevalisten und CSD-Teilnehmer. Wenn wir schon beim Sammeln von Gemeinsamkeiten sind: Alle machen Müll. Auch und besonders auf dem Summer Jam. Und keiner mag Nazis. Das Summer Jam wiederum hat mit der GRAFF.FF Filmproduktion etwas gemeinsam, nämlich einen alten Firmenmythos: Gäbe es das Summer Jam überhaupt ohne Norleon Graff? Irgendwie hängt alles zusammen in dieser Stadt, in der nicht alles eitel Sonnenschein ist, aber vieles möglich. In der sich in den Siebzigerjahren eine Schwulenbewegung gründen konnte, die heute stolz durch die Stadt fährt und sich feiert. In der sich Subkulturen sichtbar machen, und in der wir, wie in vielen Städten, um Platz für Menschen kämpfen müssen. Ist schön, wenn es klappt. Köln hat da immerhin einige schöne Beispiele, die man finden kann, wenn man dafür offen ist.

Filme der Woche

In unseren Filmen der Woche schweben wir mit dem Auge der Drohne über Köln. Wir haben gar nicht erwähnt, dass die Lichtinstallation DONA NOBIS PACEM, deren filmische Dokumentation wir mit unseren Freunden von airpicture24 machen durften, den Lichtdesignpreis in der Kategorie Lichtkunst gewonnen hat. Wir gratulieren – und wir finden, der Film passt thematisch super in diesen Beitrag. Und wo wir schon von Nazis und waschechten Kölnern sprechen, hier ein kleiner Einblick, was diese über ihren Erzfeind Düsseldorf zu sagen haben.