14 Jun Der Esstisch bei GRAFF.FF

Bei GRAFF.FF am Esstisch unterhalten wir uns gut und gerne, während das gekochte Essen in einer bestimmten Reihenfolge auf die Teller verteilt wird. Meist wird das Thema vom Zufall bestimmt, weniger von der Hierarchie, die bei uns in der Filmproduktion auch nicht immer auszumachen ist. Trotzdem sind wir auf das Thema Monarchie gekommen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner, dass wir uns nur am Anfang einer folgenreichen Diskussion befanden.

Bei einer Monarchie regiert eine Person aufgrund ihrer Abstammung über das Land, das Herzogtum oder die GRAFF-schaft. Dabei muss man zwischen der „beschränkten“ und der „unbeschränkten“ Monarchie unterscheiden. Nehmen wir mal als Beispiel die unbeschränkte Monarchie. Die wird auch als Absolutismus beschrieben. Beim Absolutismus hat der Ranghöchste das Sagen über Gesetze, Einnahmen und Ausgaben sowie über die Wirtschaft des jeweiligen Reiches. Dieses Prinzip hat sich Norleon Graff zum Vorbild genommen und firmenintern ein neues Gesetz eingeführt.

Nachtischpflicht bei GRAFF.FF

Nachdem wir aufgrund unseres Umbaus im Hause einige Male außerhalb gegessen haben, wurde nun einige Zeit auf Desserts am Esstisch verzichtet. Jetzt hat der Herr Graff höchstpersönlich die Nachtischpflicht neu eingeführt. Mitarbeiter und Praktikanten werden damit verpflichtet, sich im Anschluss an das Mittagessen eines Desserts aus dem Kühlschrank zu bedienen. Mit Einführung der neuen Regelung soll nun die Konzentration in der Filmfabrik erhöht werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ohne den täglichen Schokopudding die Leistungsfähigkeit hinter der Kamera eingeschränkt ist: Mitunter waren Filmaufnahmen weniger ergreifend und mitfühlend, wenn die Verantwortlichen keinen Joghurt zu Mittag bekommen hatten. Und Bürofachkraft Nez klagte, dass Kater Fritzi noch unbrauchbarer sei als sonst, wenn er unter Milchreis- und Sahnemangel leide.

Die Nachtischpflicht soll außerdem verhindern, dass sämtlichen Köstlichkeiten im Kühlschrank zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Denn zwischen Putz, Staub und Abdeckfolie drohen die Leckereien schnell vergessen zu werden. Und eine Filmproduktion in Köln will sich nur ungern für deren Dahinscheiden verantwortlich fühlen. Erst recht nicht, da Filmkater Fritzi und co. sie doch so gut gebrauchen können.

Von Nüssen, Gehirnsynapsen und Wiedergeburt

Nachdem der Herr Graff seinen monarchistischen Weg eingeschlagen hatte, ließ er sich so schnell gar nicht mehr davon abbringen. Da er gerne Nüsse verspeist, wurden auch diese umgehend zur Pflicht. Denn wichtige Verbindungen im Gehirn werden ja bekanntlich durch Nüsse verstärkt. Wie die produzierten Synapsen dann von uns genutzt werden sollen, um Bildmaterial und Filmschnitt zu beurteilen, war für uns nicht direkt nachvollziehbar. Doch solange die Dreharbeiten und die Filmerzählung stimmen, kann man davon ausgehen, dass die Nüsse und damit auch die Monarchie hier Gutes bewirken, oder?

Aber Hierarchien können uns gestohlen bleiben, wenn das Leben dem Ende zu geht. Dann sind wir alle gleich. Oder auch dann nicht? Praktikantin Antonia berichtet davon, dass sie ehemals als Schmetterling durch die Lüfte flog und beißt dabei genüsslich in ihren Apfel. Zugegeben: wirft man anschließend einen Blick auf die angebissene Frucht scheint zumindest das Leben als Raupe durchaus plausibel. Auch Sibylle erinnert an ihre einstige Fähigkeit zu fliegen und bezeichnet sich als ehemaligen Buntspecht. Nach diesen (vermeintlichen) Erkenntnissen fragt man sich dann doch, ob man sich das ganze Herrschen nicht doch einfach sparen kann und alle haben ein Mitspracherecht.

Worauf kommt es also an?

Also diskutieren wir demokratisch weiter. Nuss, Nachtisch oder Vorfahr? Welches der 3 Kriterien ist am wichtigsten, um gute Filme produzieren zu können? Wenn keiner bestimmt, werden wir uns dabei nicht einigen können – auch nicht nach 100 Mittagspausen. Doch wir bei GRAFF.FF sind uns einig, dass uns meist der Zufall zur besten Lösung führt. Also warten wir auch hier, welche gemeinsame Erkenntnis uns das Leben als nächstes beschert. Oder vielleicht das nächste Leben. Vielleicht läuft ja dann Kater Fritzi über den roten Teppich, als synapsengestärkter, nussvertilgender Superkameramann.

Filme der Woche

Auch passend zu Bildung, Biologie und fiktiver Lebensphilosophie haben wir ein paar Filme parat. Zum einen den Beweisfilm, dass die Gehirnsynapsen nicht immer so funktionieren, wie man es gerne hätte. Trotzdem können sie einem dabei helfen, lustige Filme hervorzubringen. Außerdem bieten wir einen Einblick, wie Praktikantin Antonia in ihrem früheren Leben ausgesehen haben könnte. Und zu guter Letzt ein paar gedankliche Anregungen, wer wir oder unsere Liebsten vielleicht früher einmal gewesen sind. Kommen da verloren geglaubte Erinnerungen hoch?