01 Mrz Filmriss

Unsere Praktikanten bei GRAFF.FF bleiben selten länger als ein halbes Jahr. Viele kommen gar nicht aus Köln und so mancher erlebt hier in der Domstadt zum ersten Mal seinen eigenen Rheinischen Karneval. Zum Beispiel Catalina, die aus Kolumbien nach Deutschland kam und im September 2017 in Köln landete. 2018 war sie feste Mitarbeiterin bei uns, als sie zum ersten mal Kölner Karneval erlebte. Sie hat sich gleich verliebt und wollte gar nicht mehr zurück, weder nach Kolumbien noch nach Berlin, wo sie ihren Deutschlandaufenthalt gestartet hatte.

Karneval im Film

Dieses Jahr ist unsere Praktikantin Eleni zum ersten Mal in unseren Karnevalstrubel geraten. Die spanisch-griechische Hessin beschreibt ihre Vorahnungen ziemlich bildreich:

„Eine Polizistin macht mit einem Cowboy rum, während ihnen Charlie Chaplin auf die Füße kotzt. Im Hintergrund galoppiert eine Herde aus Hühnern, Giraffen und Einhörnern vorbei. In der nächsten Szene stößt der Teufel mit einem Fliegenpilz das Bier an, was ihnen von der Biene Maja gebracht wurde. Dazu singt ein Jedi-Meister-Chor etwas von einem rotem Pferd. Am Ende schnarchen die Blumen lautstark, Albert Einstein liegt in seinem Erbrochenen und ein Engel muss vom Sanitätsdienst abgeholt werden.“

Filmrisse am laufenden Band

„So ungefähr sähe Karneval wahrscheinlich aus, wenn man es aus meiner Sicht filmen würde. Es wäre wohl ein echter Trashfilm. Ich hätte gar kein Drehbuch und könnte mich als Regisseurin kaum durchsetzen. Die Schauspieler kommen alle fertig frisiert, maskiert und kostümiert ans Set, aber keiner hat einen Plan von seiner Rolle. Figuren tauchen auf und verschwinden wann immer sie wollen. Es ist unmöglich meiner Geschichte eine Struktur zu geben. Alle Aufnahmen sind verwackelte Handyaufnahmen in der Qualität eines Toasters, der von einer Kartoffel betrieben wird. Der fertige Film hat haufenweise Risse, weil er von den Erinnerungen meines verkaterten Gehirns zusammen geschnitten wird. Es ergibt vorne und hinten einfach keinen Sinn, doch genau das macht es so witzig und gleichzeitig ein wenig verstörend.“

Karneval in der Realität

Und wie sieht Eleni Karneval jetzt nachdem sie schon einen Tag davon erlebt hat?

Karneval macht einfach Spaß. Die ganze Stadt feiert, man kann sich gehen lassen, alle sehen verrückt aus und verhalten sich auch so. Und es stört auch niemanden und wenn doch, dem rate ich zur Flucht aus Köln und allen anderen Karnevalshochburgen.“

Genau das macht aber auch Eleni. Schon nach ihrem ersten Karnevalstag verlässt sie die Hochburg Köln und flieht aufs Land. Vielleicht traut sie sich im nächsten Jahr schon mehr Dosen Karneval zu. Bis dahin feiern wir mit unseren anderen Neukölnern einfach munter weiter. Für die hat Eleni zumindest noch ein paar tröstende Worte parat, falls es ihnen nicht gelingt, von der jecken Zeit vernünftiges Bildmaterial zu erstellen: 

„Zum Glück sind die Oscars schon vergeben und Karneval ist keine Filmproduktion die in den Kinos gezeigt wird. Deswegen feiert schön, denn nur die Wenigsten werden mit ihren Karnevalaufnahmen berühmt und dann sind sie auch nur für ein paar Tage der Trottel des Internets.“

Filme der Woche

Bei unseren Filmen der Woche wollen wir für ein wenig Karnevalsstimmung sorgen. Nehmt mit was ihr könnt und wenn es nur ein wilder Abend ist und vor allem erholt euch gut. Wer noch nicht weiß, was einen erwartet, hier ist eine Zusammenfassung aller Stimmungen