02 Okt Dona nobis pacem

 

Der Kölner Dom leuchtet für den Frieden

Buchstaben, Wörter und Zahlen sind das Lieblingsgestaltungsmittel der Medienkünstler Detlef Hartung und Georg Trenz. Sie treiben damit ein bewegtes Spiel an der Südfassade des Doms, die alles andere als eine plane Fläche ist. Tatsächlich kann man vieles lesen, wenn man die Lichtprojektion frontal mit genügend Abstand betrachtet. Doch weiter vorne wird jeder Blick zur Seite zu einer neuen Überraschung. Strebebögen und -pfeiler, das zurückfallende Mittelschiff, die zahlreichen Figuren, sie alle brechen selbst klare geometrische Linien und Formen vielfach. Das macht die Spannung aus.

Wir haben das Werk aus 6 verschiedenen Perspektiven aufgenommen. Unter anderem aus der Luft. Der Dom erhebt sich auf den Luftbildern majestätisch aus der Stadt heraus. Vom Boden des Roncalliplatzes ist man mittendrin im Kunstwerk und einfach nur beeindruckt. Plötzlich wird dieses Wunderbauwerk, um das man einen ganzen Tag herumlaufen und immer wieder etwas Neues entdecken kann, zu einem einzigen Gebilde. Der Kölner Dom bleibt in diesem Licht- und Schattenspiel aber immer noch klar erkennbar.

Anlass der Beleuchtungsaktion war das Ende des ersten Weltkriegs, das sich in der Woche vor dem Deutschen Einheitstag zum 100-sten Mal jährte. Dem anfänglichen Hurra bei Kriegsbeginn folgte schnell die Ernüchterung. Der Erste Weltkrieg ist eine wunderbare Parabel dafür, dass Krieg keine Lösung ist sondern das Problem. Die Lösung ist Frieden. Für den Frieden leuchtet der Kölner Dom fast eine Woche lang, und wer will, kann am Friedensschriftzug seiner Muttersprache noch zusätzlich eine Kerze anzünden.

Unser hier gezeigter Film ist nur ein Ausschnitt der Kunstaktion. Das gesamte Werk lässt sich hier bestaunen.