13 Jul Summ, summ, summ!

Bienen und Schmetterlinge an Distel

Schmetterling voraus, Bienen im Anflug

Eines morgens machte unsere Hauswand „Summ!“ – Es war kein einfaches „Summ!“, es war vielmehr ein tausendfaches „Summ, summ, summ!“ von Bienen, die den wilden Wein im Hinterhof angeflogen hatten. Der Wein wächst an der roten Ziegelwand hoch und steht gerade in voller Blüte. Wir forschten, wo so eine große Zahl Honigbienen mitten in der Kölner City zuhause sein könnten – und fanden heraus, dass wir Besuch „von ganz oben“ hatten.

Summa cum laude aus dem Kardinalsgarten

Vermutlich kommen unsere fließigen Bienchen, die so emsig, wie in unserem Film zu sehen, Nektar sammeln, von Kardinal Woelki, der nicht fern von uns einen weitläufigen Garten hat. Den nennen auch 60.000 fleißige Immen ihr Zuhause. Die gute Luft unseres Hinterhofs, die duftenden Blüten des wilden Weins hatte die zölibatäre Schwesternschar einige Tage lang angezogen, sich dort lautstark zu bedienen. Wir sagen dazu: Summa cum laude!

Arbeitstiere bei GRAFF.FF

Wer nur einige unserer Blogs gelesen hat, der weiß, dass wir bei Kulleraugen schwache Knie bekommen und dass in unserer Filmproduktion viel mit Natur experimentiert wird: Von Produktionskatze Fritzi bis zur toten Spinne aus dem Keller kommt jeder vor die Linse und kann im Rahmen seiner Möglichkeiten mitspielen. Oft sind das experimentelle, poetische kleine Werke, in der die Kreatur einfach sein kann, manchmal ist es ein bisschen Arbeit – vor allem in der Postproduktion, wenn im Film Katze und Maus nur scheinbar gleichzeitig im selben Raum sind. Die Arbeitstiere bei GRAFF.FF haben es ganz gut.

Nicht so die Bienchen! Sie mussten schwer schuften. Aber hier ist es ja so, dass sie in erster Linie für den Kardinal arbeiten. Unsere Hauswand hatten sie sich nur als Baustelle ausgesucht. Da waren unsere Kameraleute gefragt, die Technik zu den Tieren zu bringen, sich dabei nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen und niemanden bei der Arbeit zu stören.

Eine Lobby für Bienen

Wir freuen uns über die Bienen im Juli in unserem Hof. Der wilde Wein ist mit oder ohne Summ-Summ schön anzusehen und macht an sich schon Freude. Wir haben was übrig für Bienen, Blumen und Co. und ich denke, das merkt man unserer Arbeit an. Wir wissen, die Bienen haben zu kämpfen: Mit schwindenden Lebensräumen und immer weniger Nahrung, Pestiziden usw. Die Umstellung auf eine sanftere, nachhaltige, insektenfreundliche Land- und Forstwirtschaft ist dringend angesagt. Mit unserer Wand voll wildem Wein können wir da einen geringen, aber wertvollen Beitrag leisten, ein gesundes Netzwerk von Naturoasen zu erhalten. Die Honigbiene hat schon eine recht gute Lobby. Immerhin steht die mächtige katholische Kirche hinter ihren 60.000 kölsche Mädcher und macht einiges an Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie zahlreiche Imkervereine und andere, nette Lobbyisten.

Wer aber wenig bis keine Lobby hat, sind die wilden Insekten. Auch die vielen Arten der Wildbienen und Hummeln. Mit diesen Bienen ist kein Geschäft zu machen, sie sammeln nur für sich und ihre überschaubaren Nachkommen Nektar und Pollen. Sie schenken uns keinen Honig. Was sie aber ganz genau machen und wofür sie sonst noch gut sind, das wissen wir nicht so wirklich. Wildbienen sind nicht vollständig erforscht, so wie die meisten Insekten. Also haben wir uns auf die Suche nach Wildbienen und anderen fremden Wesen von unserem Stern gemacht.

Expedition ins Ungewisse

Wenn du so ins Blaue und ins Grüne fährst und willst irgendwas Bestimmtes filmen, dann findest du vielleicht nicht das, was du suchtest, aber dafür was anderes. Mancher Roadtrip der Filmproduktion ist eine Expedition ins Ungewisse. So fanden wir anstelle der versprochenen Wasserbüffel nur ein leeres Wasserloch und eine Menge bunter Schmetterlinge anstelle fleißiger Bienen. In einem Naturgarten, wo während der Dürre der letzten Wochen die Pflanzen sehr üppig blühten und wuchsen, hatten sich Dutzende poetisch schöne Tagfalter versammelt, um sich lustig zu jagen, an Ackerdisteln satt zu trinken und im Gemüsegarten ihre Eier zu deponieren. Auch Raupen waren zu beobachten. Diese ließen sich bereitwillig filmen, machten dafür aber sehr viel weniger Show als die erwachsenen Exemplare. Norleon ließ davon ab, Kohlweißlinge zu verfolgen, da die sehr hektisch zu tun hatten und nahm einen kleinen Heufalter unter die Linse, der schon eher einer Darstellerkarriere bei Graff FF zugetan war.

So kommen neue Tierfilme ins Programm, die von kleinen, summenden und flatternden Wesen handeln, die sich selbst spielen. Und die in unserer Natur Rollen übernommen haben, die wir noch nicht bis ins Detail kennen. Noch nicht. GRAFF.FF leistet hier einen kleinen Beitrag für Insektenforscher!

In unseren Filmen der Woche stellen wir euch diese neuen Arbeiten aus der Filmproduktion vor. Es geht die Hauswand hoch und runter beim Beobachten der frommen Kardinalsbienchen. Über dem Aggertal spüren wir lustige, bunte Schmetterlinge auf. Zur Abkühlung adeln wir unsere Fische in der Adolf-Fischer-Straße auf poetische Weise und orakeln dann bedeutungsschwer über das Beziehungsverhalten der Gemeinen Kölner Stockente.