27 Apr Nachhaltig mit dem Selbst

Sie können sich Visitenkarten und Briefbögen aus nachhaltigem Papier fertigen lassen und sich Stempel und Zertifikate aller Art besorgen oder sie gar erfinden, wie Sie wollen. Wenn Sie auf Kosten der Umwelt oder durch Ausbeutung von Mitarbeitern produzieren, sind Sie nicht nachhaltig und werden es auch nicht. Darüber kann auch ein Greenwashing mittels reinen Marketings nicht hinwegtäuschen. Die Wahrheit kommt ans Licht, früher oder später. Da nützt keine hübsche Etikette. Wahre Nachhaltigkeit muss nicht nach Schema F verlaufen, sondern kann von jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin gestaltet werden. Auch mal nach dem Motto: Nobody is perfect – es kommt auf die Ausgewogenheit an.

Nachhaltigkeit beginnt beim eigenen Ich

Nachhaltigkeit hat System. Und eigentlich beginnt genau genommen Nachhaltigkeit beim eigenen Ich – bei der Schonung der Ressourcen des Individuums. Was sind die Ressourcen der Menschen, die arbeiten – auf allen Hierarchien? Das sind sie: Körperliche, geistige und psychische Gesundheit und das soziale Umfeld. Und doch, ab hier wird es unübersichtlich. Mit diesen wenigen Schlagworten öffnet sich geradezu ein Universum von individuellen Bedürfnissen. Aber es gibt Grundregeln, die den nachhaltigen Umgang mit dem Individuum und seinen Ressourcen vereinfachen. Bei sich selbst und anderen. Die erste Regel ist

Wertschätzung

Sich selbst und andere wertschätzen, Leistungen anerkennen und Lob aussprechen: Das vermehrt die Motivation extrem. Wertschätzung macht den Unterschied in der Geschlechterdebatte mit all ihren Auswüchsen, Wertschätzung macht den Unterschied beim Umgang mit sich selbst. Wertschätzung betrifft die Bereiche Bezahlung, Umgang miteinander, Gleichstellung, Integration, Toleranz und Privatsphäre. Ein wertschätzender Umgang mit anderen lässt Konflikte erst gar nicht entstehen. Stichwort Mobbing: In einem kalten, sozialen Klima werden Menschen nachhaltig krank und die Ressource „Humankapital“ wird zum Kostenfaktor. Ein wertschätzender Umgang ist daher wertschöpfend. Diese einfache Erkenntnis ist so wenig zu uns vorgedrungen, dass es mal unbedingt gesagt werden muss: Um wie vieles produktiver und insgesamt glücklicher könnten wir sein, wenn wir dem einfachen Prinzip der Wertschätzung die notwendige Wertschätzung geben würden und es mehr anwenden würden? Wo das knallharte Überleben an knallharte Bedingungen gebunden ist, da entwickelt sich keine Kultur der Wertschätzung und ergo auch keine Nachhaltigkeit.

Bedürfnisse erkennen und nachhaltig sein

Menschen wollen glücklich sein. Manche Menschen sind glücklich, einfach nur zu arbeiten, andere leben weniger für den Betrieb. Jeder glückliche Mensch hat ein Zimmer und ein Bett, darauf zu ruhen. Jeder Mensch muss essen, sich waschen und mit anderen Menschen kommunizieren, Freundschaften und Partnerschaften pflegen, Familien mit Hunden, Katzen und Kindern haben. Menschen brauchen Licht und Zeit. Diese Bedürfnisse darf niemand, auch kein Arbeitgeber, unterordnen. Menschen brauchen faire Bezahlung, damit sie Mieten und Lebensmittel zahlen können. Ein Arbeitgeber muss sich selbst natürlich auch fair zahlen. Es gibt auch Arbeitgeber oder kleine Unternehmer, die sich selbst zu wenig zugestehen – oder für die am Ende zu wenig herauskommt, trotz ganz viel persönlichem Einsatz. Der Laden läuft nicht, wenn alle auf dem Zahnfleisch kriechen. Eine einfache, aber nicht unerhebliche Erkenntnis, die den Unterschied machen kann. Insgesamt ein kompliziertes Thema: Soziale Nachhaltigkeit. Deshalb hier ein paar schnelle

Quick-Tipps für soziale Nachhaltigkeit

1. Soziale Nachhaltigkeit fängt mit Wertschätzung des Einzelnen und seiner Bedürfnissen an

2. Nachhaltigkeit beginnt beim Umgang mit dem eigenen Körper, den psychischen und sozialen Ressourcen. Sport, Ernährung, Familie und Beziehungen brauchen Zeitressourcen.

3. Ein gutes Betriebsklima ist eine sehr gute Investition für die Performance der Firma.

4. Freizeit und Feiertage sind wichtig.

5. Gerechte Bezahlung ist eine gute Investition in die gesamte Gesellschaft.

6. Lob und Anerkennung sind ein Leistungsturbo.

7. Ein schlapper Chef ist kein Leistungsturbo.

8. Glückliche Mitarbeiter sind die beste Werbung für ein Unternehmen.

9. Soziale Nachhaltigkeit kommt bei den Verbrauchern bestens an.

10. Soziale Nachhaltigkeit ist unbequem für Turbokapitalisten und Menschen mit grundsätzlich geringer Empathie. Lernen Sie Wertschätzung!

So genug der Theorie, gehen wir zur Praxis über. Ein wunderschönes, langes Wochenende liegt vor uns, mit extra Freizeit und gutem Wetter. Genießt es! Und zeigt euren Lieben eure Wertschätzung! Alles neu macht der Mai – eingefahrene Beziehungen zum Beispiel. Schenk der Frau, mit der das Bett teilst, doch einfach mal einen frisch geschmückten Maibaum und beweise ihr deine Liebe! Darum gehts nämlich im Leben: Um lieben, leben glücklich sein. Voilà: In unseren Filmen der Woche dazu eine inspirierende Sammlung kleiner Clips, die dieses Prinzip voll berücksichtigen.Egal ob Schaltjahr oder nicht…. Nobody is perfect!

Und apropros Wertschätzung: Wir danken Danny B.  für einige Wochen Praktikum bei uns. Du wirst uns fehlen! Hoffentlich haben wir dich bald wieder hier und es kommt nichts dazwischen, wenn du im Sommer noch zwei Wochen Praktikum dran hängst. Es war echt ne gute Zeit und unsere betrieblichen Abläufe sind sowas von verbessert. Danke für deine Zeit!