19 Jan Timing

Timing ist beim Film eine besonders wichtige Sache. Wenn das Timing nicht stimmt, funktionieren auch Komik und Spannung nicht. Die Reihenfolge, in der Informationen an den Zuschauer fließen, und deren Zeitablauf sind so entscheidend, dass sie komische Bemerkungen und heftige Sprüche meist in den Schatten stellen.

Gutes und schlechtes Timing

Manchmal ist Timing aber auch Glücksache. Zum Beispiel bei uns am 18. Januar, als Orkan Friederike kam. Die Hälfte unserer Filmproduktion war auf Dreh, die andere Hälfte blieb in der Heimat in Köln. Eigentlich sollte das heißen: in den Schnitträumen und im Büro. Leider war das nicht der Fall. Während das Drehteam munter durch Deutschland kurvte, schaffte das Postproduktionsteam nicht einmal die Anreise innerhalb der heimatlichen Gefilde. Züge und Straßenbahnen fielen aus, umgefallene Bäume versperrten Ausfahrten.

Petrus liebt Dreharbeiten

Von all dem bemerkten wir bei unseren Dreharbeiten so gut wie gar nichts. Unser „Navi“ hielt uns von Autobahnstrecken mit umgefallenen LKWs fern. Als wir in Mainz ankamen, hatten wir lediglich eine kurze Periode Seitenwind erlebt, das war ’s. Bei den Dreharbeiten in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt spielte in einer Einstellung der Wind etwas mit unserem Kamerakran, also mussten wir lediglich etwas entschlossener zupacken. Zum Dreh in Speyer schien dann die Sonne in fast windstiller Umgebung.

Die daheimgebliebenen Mitarbeiter konnten unser Glück kaum glauben. Nez Teworte, unsere von  Ohrenschmerzen und umgefallenen Bäumen gefangen gehaltene Haupt-Blog-Schreiberin ist überzeugt, dass wir einen Engel hatten. Wahrscheinlich hatten wir auch einen. Vor allem war aber Wetterapostel Petrus auf unserer Seite.

Timing bei den Filmen der Woche

Dass in Nordrhein-Westfalen „Friederike“ getobt hatte, konnte man bei unserer spätabendlichen Ankunft noch nicht direkt merken, aber heute war es klar. Ein kleiner Baum im Park vor unserem Haus war weg, die Telefonanlage war komplett ausgefallen und der Sturm hat durch irgendeine Lücke kleine Gesteinsbrocken auf unsere Treppe befördert, wie immer er das auch geschafft hat.

Wenn also in Filmkomödien der eine nur Pech hat und der andere nur Glück, wenn jemand überhaupt keinen Schimmer hat, was los ist, weil er im entscheidenen Augenblick nicht da war, dann ist das gar nicht so unrealistisch, wie es mitunter erscheint. Timing macht tatsächlich alles möglich. Nicht nur beim Film, auch im richtigen Leben. Timing ist deshalb auch unser Thema bei unseren Filmen der Woche bei Videopostkarten.de: Auf Schlauch, SchweineOh Mann! und In einem Boot.