08 Dez Georges Méliès – Der Mann, der die Special Effects erfand

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Special Effects im Film – auch bei GRAFF.FF!

Heute vor 156 Jahren wurde Georges Méliès in Paris geboren. Der Sohn eines Schuhfabrikanten, der sich von seinem Erbe ein Theater kaufte, in welchem er Zaubervorstellungen präsentierte, sah 1895 das erste Mal eine Vorstellung des Cinématographen durch die Gebrüder Lumière. Durch seine Arbeit in den kommenden Jahren avancierte Georges Méliès zu einem Pionier der Filmgeschichte.

Méliès Wirken

Méliès, Illusionist und Showman, erkannte sofort das Potential der neuartigen Erfindung der Gebrüder Lumière: das Erschaffen von fantastischen Welten und Erzählen von wundbaren Geschichten. Seiner Kreativität beim Erschaffen von neuen Filmen waren dabei keine Grenzen gesetzt.
IMDb listet über 500 Filme, bei denen er Regie geführt hat. Daneben war er Schauspieler, Produzent, Kameramann, Autor, war für das Produktionsdesign zuständig und vieles mehr. Desweiteren gründete er 1896 Frankreichs erstes Filmstudio, im Jahr darauf seine eigene Produktionsfirma.

Da von den meisten seiner Filme keine Kopien mehr exisiteren und Angaben in Vor- und Abspann zu der damaligen Zeit nicht ihre spätere Bedeutung inne hatten, ist heute kaum nachvollziehbar, welches Ausmaß Georges Méliès tatsächliches Lebenswerk hat.

Georges Méliès der Filmpionier

Seine wichtigsten und bedeutsamsten Einflüsse auf den Film waren die Erfindung des „narrativen Films“ und der Special Effects.

Vor Méliès enthielten Filme keine Handlung. Sie beinhalteten die Einfahrt eines Zuges, Arbeiter die eine Fabrik verlassen und Menschen beim Nachmittagstee.
Er begann mit seinen Filmen, Geschichten zu erzählen, die das Publikum in Staunen versetzen und unterhalten sollten. Sein Talent und seine Erfahrung als Showman kamen ihm dabei zu Gute.

Ebenso sein technisches Geschick, dass er sich bei der Aufsicht über die Maschinen in der Schuhfabrik seines Vaters aneignete und beim Bau zahlreicher Zauberapparate verfeinerte. Er verstand die neueartige Cinématographie nicht nur in ihrem Gebrauch als Unterhaltungsmedium, sondern auch die ihr zugrunde liegende Technik. So fand er schnell Möglichkeiten, Special Effects in seinen Filmen zu verwenden. Menschen konnten augenscheinlich verschwinden, an einer anderen Stelle wieder auftauchen oder doppelt vorhanden sein.
Sein Filmstudio erinnerte dabei stark an sein ehemaliges Theater. Es gab eine Bühne, Kulissen, die in den Filmen als Hintergrund dienten, eine Unmenge an Requisiten und Kostümen, Falltüren und andere Vorrichtungen. Das Dach und die Wände bestanden zur ausreichenden Belichtung aus Glas.

1902 entstand sein heute wohl bekanntester Film Le voyage dans la lune (dt. Die Reise zum Mond). Inspiriert von Jules Verne, fliegt eine Gruppe von Astronomen mit einer Rakete zum Mond. Dort treffen sie auf die Mondmenschen. Der Film stellt den ersten Science-Fiction-Film der Geschichte dar und gilt zurecht als Meilenstein der Filmgeschichte. Er ist auch heute noch so gut wie jedem Studenten bekannt, der auch nur entfernt etwas mit Film oder Medien zu tun hat.

Mittlerweile gilt der Film als Public Domain und kann kostenlos im Internet angesehen werden.

Méliès Auswirkungen auf die heutige Zeit

Was hat Georges Méliès nun mit unserer Filmproduktion zu tun? Wir haben Pionieren wie ihm schlicht und ergreifend zu verdanken, dass sie damals den Mut hatten, ihr ganzes Wirken und Vermögen in eine neuartige Technik wie den Film zu setzen, ungeachtet der zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Erfolgsaussichten. Sie haben dabei geholfen, den Weg für den Film zu ebnen und ihn zu einem festen Bestandteil unseres Lebens zu machen. Ohne Sie würden wir heute nicht in unserer Filmproduktion arbeiten und auf selbstverständliche Weise Filmtechniken verwenden, die sie entdeckt haben.
Etwas ähnliches dürfte Martin Scorsese gedacht haben. 2011 erschien sein Film Hugo (dt. Hugo Cabret), der eine Homage an Georges Méliès und seine Arbeit ist und Scorseses Liebe zum Film zum Ausdruck bringt.

Da auch wir ihm huldigen möchten, haben unsere Filme der Woche dieses Mal alle einen Bezug zu Special Effects. Relativ frisch ist da unser Film Saures und noch Saureres, der Manipulationen an der Zeit beinhaltet. In Lust auf Kino? entspringen die Darsteller ihrer Leinwand. Etwas „ähnliches“ passiert in Ich freu mich so auf Dich! Zuletzt ist in Bermuda ebenfalls ein Zeiteffekt zu sehen.