27 Okt Halloween ist nicht, was es mal war

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Donald Trump

Es war schon immer eine gute Idee, die Kirche im Dorf zu lassen, neuerdings lassen wir aber auch die Axt im Wald und das Clownskostüm bleibt bis Karneval im Keller. Die Zeiten haben sich geändert. So einiges ist nicht mehr, wie es mal war. Halloween ist jetzt fühlbar nicht mehr, was es mal war. War es aber noch nie. Ja -Was war es denn? Das klären wir kurz.

Amerikanische Bräuche verpönen ist nicht mehr der letzte Schrei

Allen Unkenrufern zum Trotz, die mit Halloween nichts anfangen können: Halloween hat durchaus einen Bezug zu unserer christlich-abendländischen Tradition – und auch zu unserer vorchristlichen Tradition! Es ist halt Vermarktung, es „Halloween“ zu nennen. Damit lässt sich eine Menge inszenieren – Hollywood hat das entsprechende Filmmaterial zur Verfügung gestellt. So simmer heute, alles ist Vermarktung! Okay, das ist gruselig. Aber: So ist es halt! Ich muss ja nicht jede neumodische LED-Kürbisinnenbeleuchtung und sonstwelchen Quatsch kaufen. Ich kann mir auch einfach einen Kürbis besorgen und ihn zum Verzehr und zur Dekoration verwenden. Das hilft mir in mehrfacher Hinsicht weiter! Amerikanische Bräuche verpönt künftig bitte nur noch, wer das nötige Hintergrundwissen hat, der Rest wird als Populist geoutet! Das sag ich jetzt mal so. Die Amerikaner tun einem doch zur Zeit eher leid. Sie werden von einer Art hohlen Kürbis regiert. Wirklich gruselig.

Das vorchristliche Halloween heisst übrigens „Samhain“. Da stehen die Türen zur Unterwelt einen Spalt weit offen. Die Empfehlung: Bleibt zu Hause. Das katholische „Allerheiligen“ hat einen ähnlichen Bezug zur Welt der Toten. Die Empfehlung: Ehret die Toten und bringt ein Licht ans Grab. Das klingt doch alles ganz vernünftig. Und dass die Amerikaner das Fest so lieben: Wir kennen doch eigentlich nur die Hollywood-Inszenierung. Es ist wahrscheinlich ein nettes Familienfest mit makabren Bezügen. Und es passt zu den Amis. In jeder Kultur dieses Planeten gibt es etwas Vergleichbares.

Dieses Jahr ist Halloween tatsächlich anders

Beispiel: 2015 wärst du mit dem Horrorclown -Kostüm noch gut durch die Nacht des 31. Oktobers gekommen. Mittlerweile war das Thema „Angriffe von Horrorclowns“ aber schon politische Debatte. Ich glaube, man wird sofort verhaftet, zeigt man sich im entsprechenden Look. 350 Horrorclown-Attacken soll es in NRW 2016 gegeben haben – dahinter steckten teilweise total normale Leute, die nicht wussten, was sie tun. (Um Leute zu schocken, braucht man jedoch nur Clownskostüm pur –  ohne Horror-Accesoires. An Coulrophobie leidende Menschen sterben schon fast vor Angst bei Sichtung eines ganz normalen Clowns!)

Mit Axt im Kino statt im Wald

Anderes Beispiel: Ende der 90er Jahre spazierte die Verfasserin zu Halloween unbedarft als blutiger Engel verkleidet in den UFA Filmpalast am Ring, ein passables Hackebeil als Teil der Verkleidung im Handtäschchen. Gewissenhaft fragte ich an der Kasse, wo ich mein Hackbeilchen denn während der Vorstellung lassen könnte – sanft nahmen Mitarbeiter es zur Aufbewahrung entgegen – wollten es aber nicht mehr aushändigen nach der Vorstellung! Argument: Ich könnte irgendwas anstellen mit diesem Hackebeil, einer Mini-Axt, quasi. Unverschämtheit, fand ich, hatte ich doch gerade vertrauenswürdig mein einziges Äxtchen abgegeben, damit sich der Kinobesitzer entspannt zurück lehnen kann – denn alle Cineasten haben ihre Äxte an der Kasse abgegeben und es findet kein Blutbad im Etablissement statt. …!  Ist das nicht was Schönes? Letztlich musste ICH die Polizei rufen, mein feines Beil zurück zu erlangen. Die Polizei nahm meine Personalien auf und versprach, bei einem Vorfall mit Axt in dieser Nacht, auf mich zuzukommen. Die Polizei, mein Freund und Helfer. Jedoch in Zeiten, in denen Axtmörder durch Regionalbahnen marodieren, ist das kein gelungenes Accessoire mehr und die Toleranz der Polizei ist mir dann ganz bestimmt nicht mehr sicher. Heute lasse ich die Axt lieber zu Hause.

GRAFF FF Mystery

Die Zeiten ändern sich. Das ist mindestens sicher. Das ist auch gut so! Dass man den Lauf der Zeit nicht ändern kann, das mag nicht jeder einsehen. Unsere Praktikanten Flo und Tim haben sich vorgestellt, wie super es wäre, die Zeit einfach anzuhalten. Herausgekommen ist dabei ein Film aus der Graff FF Mystery- Reihe. Ein gelungener Film, der durch viel Frickelei in einer Woche „so nebenbei“ fertig wurde.  Weitere Filme aus der Graff FF Mystery-Reihe zeigen z.B. einen Friedhof. Die Gruselstimmung entsteht hier einzig und allein durch den Einsatz von Geräuschen. Die Kameraführung erinnert an das BlairWitch Project. Sonst ist aber eigentlich nichts Gruseliges zu sehen. In „You can’t hurry love“ vertäut der Bösewicht die lieben Mädchen etwas zu locker und sie entwischen ihm. Ob das eine gute Idee ist? Unser Produktfilm der Woche soll Axtliebhabern die Kaufentscheidung erleichtern. Am besten sind „Ochsenkopf-Äxte“, findet Holzfällermeister Dirk Braun, der hoffentlich nur Bäume damit spaltet. In dem Sinne: Benehmt euch – und viel Spass beim Gruseln!