06 Okt Improvisation

Improvisation frauen mädchen jugendliche gespannt schauen youth women girls improvisation close to each other nah beieinander

Improvisation ist wichtig – vor allem mit jungen Darstellern

Blade Runner 2049 ist seit dieser Woche in den Kinos. Der Film ist die Fortsetzung des Klassikers aus dem Jahre 1982 mit Harrison Ford und Rutger Hauer als Bösewicht „Roy Betty“. Dem niederländischen Schauspieler gefiel der vorgegebene Text für die Schlussszene nicht, und so änderte er ihn einfach ab. Für diese Improvisation, die er aber eine Nacht lang gut überlegt hatte, erntete er den Applaus der gesamten Filmcrew.

Improvisation als Eigeninitiative

Es ist mir nicht bekannt, ob Harrison Ford ähnliche Eigeninitiative in diesem Film gezeigt hat. Dass auch er improvisieren kann, bewies er als Indiana Jones. Hier steht er einem säbelschwingenden Gegner gegenüber, den er eigentlich im Kampf besiegen sollte. Doch Ford fühlte sich an jenem Drehtag nicht wirklich fit, und so fand er eine schöne Abkürzung. Statt selbst den Säbel zu schwingen, zog er einfach seinen Colt und erschoß seinen wild fuchtelnden Kontrahenten. Damit schuf er eine der witzigsten Szenen im gesamten Film.

Improvisation in Bewegung

Improvisation ist beim Film immer nötig. Meist, weil irgendetwas nicht so ist, wie vorher vom Drehbuchautor gedacht. Film ist Bewegung und Bewegung lässt sich nicht wirklich perfekt in Worte fassen. Und dann ist da auch noch die Kamera, die alles einfangen muss, und da, wo dann die Szene ihren Höhepunkt hat, muss auch das Licht stimmen.

Improvisation bei GRAFF.FF

Wir bei Graff.FF machen Imagefilme, Dokumentationen, Filmbeiträge und auch Spielhandlungen. Letztere meist für unser Portal Videopostkarten.de. Das heißt, wir arbeiten auch nach Drehbuch und meist gibt es auch schon eine Textvorgabe für die Darsteller. Aber oft sind unsere jugendlichen Darsteller tatsächlich jugendlich und daher noch auf keiner Schauspielschule gewesen. Also können sie noch nicht jeden beliebigen Satz sprechen, die Worte müssen zu ihnen passen.

Beaucoups of Arts

Also entwickeln wir viele Texte mit den Darstellern zusammen. Auch Bewegungsabläufe werden tatsächlich mitentwickelt. Wir machen deshalb sogenannte Trockenübungen während der Drehbucherstellung. So wird die Improvisationsfähigkeit der Darsteller von Anfang an mit benutzt. Wenn wir unsere Stoffe im Team entwickeln, wie bei unserem Tintenfisch, dann heißt unser Team (frei nach Ringo Starrs Countryalbum „Beaucoups of Blues“) „Beaucoups of Arts“, denn hier mischen wir im Team viele Kunstarten zusammen.

No Milk Today, also improvisieren wir!

Manchmal wird sogar noch extremer improvisiert. Dann gebe ich nur eine grobe Handlung vor und erst am Drehtag selbst wird daraus ein Film. Das zwingt die Darsteller dazu, sich komplett in eine Rolle zu begeben. Denn erst dann finden sie die richtigen Bewegungen und die richtigen Worte. Filme, die nach diesem Muster entstehen, erhalten bei uns die Autorenbezeichnung (frei nach dem 60er-Jahre Hit) „No Milk Today“.

Improvisationen der Woche

Unsere Filme der Woche sind frei nach dem Motto Improvisation allesamt aus der Feder unseres No Milk Today-Teams. In The Good, the Best and the Beast sind wie bei Leone drei gänzlich unterschiedliche Helden zu sehen. Keine Andere zeigt, dass man nicht immer vom Schlimmsten ausgehen muss. In Quotenkampf sehen wir ein wenig vom Schlimmsten und Viel Glück nimmt uns mit auf eine Schatzsuche.

Viel Spaß und glückliches Improvisieren für den Rest dieser und den Anfang der nächsten Woche.