01 Sep Mord ist kein Sport

Hier werden Ihnen radfahrende Damen und Herren in idyllischer Landschaft gezeigt

Diese Woche war hart. Montag früh beim Dreh im Bergischen Land, unserem sogenannten „BergiWood“ Oberscheid / Eikamp: Wer hatte den schlimmsten Sonnenbrand? Wer bekam einen Sonnenstich?  Norleon und Viki waren mit unseren Jugendlichen unterwegs, um an der kleinen Serie weiter zu drehen, bei der ein ganzes Bündel Ex-PraktikantInnen Hauptrollen besetzt. Jeder von denen hat schon bei bestem Wetter mit Norleon in der Filmproduktion, die im Souterrain liegt, Eisfüße gehabt.  Ein Paradoxon: Warum Sport Mord ist, Mord aber trotzdem kein Sport ist, darum geht’s gleich. Zunächst aber ein

 

Geständnis

Ihr fragt nach meinem Lieblingssport?
Nun gut, es ist der Mord.
Ja, ich sag’s laut, ich morde gern,
besonders, wenn es heiß ist,
und wenn das Wasser in dem See
so klar und kalt wie Eis ist.
Dann ziehe ich die Kleider aus
Und springe in die Wellen,
um dort mit Karpfen, Barsch und Aal
durchs kühle Naß zu schnellen.
Ja Bürger, lache nur getrost
Und bleib in deinem Bette –
Ich morde derweil frisch und froh
Mit Fischen um die Wette.
Wie? Was?
Ich hör‘ ein Widerwort?
Der Sport heißt Schwimmen?
Und nicht Mord?
Wie war das noch mal?
Schwimmen?
Moment – ihr seht mich sehr verwirrt . . .
Mein Gott – vielleicht hab‘ ich geirrt . . .
Doch – Schwimmen könnte stimmen.

Dieses Gedicht von Robert Gernhardt, gefunden in der FAZ, bringts auf den Punkt: Mord ist kein Sport. Anders herum wird eher ein Schuh daraus. Deshalb lest schnell noch unsere kleine Sport-Story, bevor ihr euch die Filme der Woche anschaut.

Heaven is a halfpipe

Oder: A Halfpipe can be a stairway to heaven. Die kleine Skatelandschaft, die die Eikämper Kinder vor einigen Jahren in Eigenregie bauten und wo die Erwachsenen aus den beiden Dörfern kräftig mit anpackten, ist ein toller Spielplatz für sportbegeisterte Kinder und Jugendliche. Norleon Graff gehört bedauernswerterweise nicht zu dieser Gruppe. Er wird eher zu den sportlich halbwegs disziplinierten Erwachsenen gezählt. Die Benutzung der Halfpipe war trotzdem unwiderstehlich. In so einer Halfpipe kann man hoch und runter fahren. Am höchsten Punkt muss man umdrehen, sonst fährt man rückwärts zurück oder bleibt oben stehen. Und DAS ist das Problem. Oben angekommen, wurde Norleon klar, dass er irgendwas machen muss. Aber was?

Ihm wurde klar, dass man auch etwas können muss. Wieder zurück auf festem Boden klärten die Jugendlichen ihn auf: Stunts in der Halfpipe macht man mit einem speziellen Fahrrad (BMX) und nicht mit dem Mountainbike. Daher war die ganze Sache von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Merke: Man braucht das richtige Sportgerät, Ahnung von der Sache und etwas Übung. Sonst kann man sich schlimm wehtun. (Kann man übrigens auch, wenn man alle drei Sachen beisammen hat!) Bei Norleon ging’s aber halbwegs gut – oben auf der Halfpipe, überrascht von den Regeln der Physik, hat er sich bloß ein bisschen das Schienbein gestoßen.

Sonne, Sport und (Selbst-)Mord

Warum war Praktikant Florian am Dienstag nicht zu seinem Praktikum erschienen? Er hatte nach dem sonnigen Drehtag im Freien noch die zweifelhafte Entscheidung getroffen, zu Feierabend noch ein paar Runden auf dem Sportplatz zu drehen. Am Abend war ihm dann schwindelig und schlecht. Er hatte einen richtigen Sonnenstich. Merke: Sonne + Sport = möglicher Selbstmord. Unter Umständen ist es ganz gut, nach einem ganzen Tag im Skatepark die Beine hoch zu legen und ein Erfrischungsgetränk zu genießen, anstatt sich noch diszipliniert zu quälen. Alles mit Maß!

Norleon hatte auch augenscheinlich viel Sonne abbekommen. Denn, anders als Viktoria, die sich mit einer Mütze schützte, ließ Norleon den Feuerball am Firmament ungebremst auf das Haupt strahlen. Entsprechend rot gefärbt präsentierte sich selbiges an den folgenden Tagen. Gut, immerhin ein Beweis, dass wir bei dem guten Wetter draussen gewesen sind. Wer absolut keine Blessuren von Montag mitnahm, waren die beiden Ladys im Team, Viktoria und Monique. Beide trugen angemessene Kopfbedeckungen: Viktoria ihre Schirmmütze und Monique hatte sich für einen Stunt mit Fahrrad einen Helm besorgt. Beide erschienen am Tag darauf fröhlich auf der Arbeit.

Wer hat der hat, wer kann der kann

Wer, wie Viktoria, am Set eine Schirmmütze trägt, wird für den Regisseur gehalten. Ein Mütze  auch ein Sonnenschutz. Wer ein Fahrrad fährt, wird für einen umweltbewussten, sportlichen Menschen gehalten. Nur wer ein Fahrrad hat, der kann auch fahren. Muss ja nicht die Halfpipe hoch und runter sein, aber vielleicht mal schnell mit den Freunden in den Park? Kurz einkaufen? Das geht mit einem Fahrrad ganz hervorragend. Und jetzt verrate ich euch, woran es uns bei GRAFF FF wirklich fehlt: Eine tolle Regisseurmütze für Norleon und ein Fahrrad. Nach dem Dreh am Montag ist uns das klar. Bewegung ist toll, Fahrradfahren ist was ganz feines, Sonnenschein ist super-gut. Wer kann, der kann. Wir besorgen uns als nächstes ein schönes Fahrrad für die GRAFF FF.

In unserem Videoblog Filme der Woche auf den Videopostkarten.de werden euch diese Woche Filme zum Thema „Können, Wissen-wo-lang, Sonnenschein und Norleon“ gezeigt. Bei „Es kommt nicht aufs Können an“ findet ihr heraus, dass auch Kunst Mord sein kann. Der kleine Finn aus Oberscheid meint, dafür müsse man aber nun gar nichts können. Stimmt auch, sagt Mirco Monshausen, bei dem die Idee zählt. Im Hintergrund seht ihr Norleon in saisonal sinnvoller Bekleidung. In „Du weisst echt, wo es lang geht“ sehen wir, wie sich Ben Artmann und Pascal Schemmann sportlich verirren. Auch hier: Lebensgefahr.

In „Viel Spass und gute Fahrt“ zeigen euch die Eikämper Pänz vor Ort, wie man einen Skatepark richtig benutzt. Sie sind passend zum Wetter und zur Aktivität angezogen. Und zuletzt sehen wir in „Ich war das nicht!“, wie Norleon, Träger des Goldenen Bademantels, sich im Schein der Morgensonne mittels sportlicher Wurftechniken gegen radfahrende Jugendliche zur Wehr setzt.