18 Aug Grillen? In Gefahr!

Ein Fisch, kurz vorm Grillen

Lieber im Wasser als auf dem Grill: Fisch.

Diese Woche las ich im Netz: „Grillparty rettet Leben“. Was war da los: Ein 20 m hoher Baum fiel auf ein Wohnhaus und zerstörte es vollständig – es kam aber niemand zu Schaden, denn alle waren draußen, grillend. Das ist mal eine Meldung mit Seltenheitswert, denn das Grillen gilt sonst als eher gefährlich. Verbranntes Fleisch erregt Krebs oder steht zumindest unter dem Verdacht; Feuerwehren im ganzen Land warnen vor der Gefahr von Waldbränden und davor, sich selbst und seine Lieben aus Versehen in Brand zu setzen oder zu ersticken. Dass Grillen Leben rettet, davon wurde bisher nichts bekannt.

Grillen vs Grillen

„Der Bub hat nichts als Grillen im Kopf!“ Wenn Omi und Opi das sagten, stand es mitnichten im Zusammenhang mit einer auf offenem Feuer zubereiteten Mahlzeit. Vielmehr war gemeint: Der Junge hat Ideen / Fantasie / „Flausen im Kopf“. Ein ganz ähnlicher Spruch ist: „Der hat Hummeln im Popöchen“ / „Schmetterlinge im Bauch“. Grillen, das sind nämlich auch optisch unauffällige Insekten, an denen man sich garantiert nicht verbrennt, höchstens bekommt man Tinnitus. Ihr charakteristischer Sound prägte unseren Kulturraum eine erheblich längere Zeit als das Grillen der Neuzeit. Grillen gehören zur Familie der Langfühlerschrecken, die zur Partnersuche oder für Smalltalk mittels Stridulation hochfrequente Laute erzeugen. Echte Grillen sind seltener geworden, wie alle Insekten. Hierzulande haben sie ihren festen Platz am Feld- und Waldrand. In China oder Japan sind sie auch beliebte Haustiere. Sie nehmen nicht viel Platz weg, machen dafür aber Krach wie zwei Kanarienvögel gleichzeitig. In chinesischen Provinzen werden sie bei Wettkämpfen auf der Straße gegeneinander angesetzt und kämpfen aggressiv gegeneinander. Und das ist die Gefahr, die sich hinter Grillen verbirgt: Die Wetteinsätze sind z.T. beachtlich. Da kann man viel Geld verlieren.

Ob man Grillen grillen kann, davon wissen wir leider nicht viel. Bei namhaften „mongolischen“ Restaurantketten gibt es allerdings dienstags als alternative Vorspeise Insekten, darunter auch einige Schrecken, die mit einer Brandy-BBQ Sauce serviert werden. Die Soße ist lecker. Die Tiere: gewöhnungsbedürftig von Geschmack und Konsistenz. Zum Grillen sind Grillen einfach auch etwas klein, Aluschalen wären unverzichtbar, sonst fallen die Tierchen durch das Rost.

Was sonst noch fällt: Dieses Wochenende ins Wasser.

Ja, liebe Landsleute, so ist es. Lasst die Grillwurst in der Kühltheke und macht euch einen heissen Grog, der wärmt ungemein. Weder gegrillte Wurst, noch zirpende Insekten erfreuen uns am Wochenende. Es gibt zur Abwechslung mal Dauerregen. Ich unterstelle: Der eingangs erwähnte morsche Baum ist vom Dauerregen so durchfeuchtet gewesen, dass er umkippte. Also sollte man besser rausgehen, bevor man vom Wetter erschlagen wird. GRAFF FF empfiehlt daher allen aus Köln und Umgebung: Nutzt den SUPER-SAMSTAG im Belgischen Viertel! 48 Bands in 23 Locations – Eintritt ist frei.  Allein 31 Bands und Künstler*innen bekommen von CHIC BELGIQUE ein Forum und bespielen die dort ansässigen Modeläden. Wenn schon keine Grille zirpt, dann schaut euch die Livekonzerte an! Die Macher der C/O POP haben sich dieses Jahr wieder mit einem liebevoll zusammengestellten Programm für euch ins Zeug gelegt. Das ist, denk ich mal, der ultimative Tipp für das Wochenende, da gehen wir auch hin!

In unseren Filmen der Woche auf Videopostkarten gibt’s daher: Musik. Zimmermusik, Musik zum Aufwärmen und Musik für das Herz. Denn: Gute Laune ist das beste gegen schlechtes Wetter. Gibt vielleicht n paar Grillen: Im Kopf.

P.S.: Mehr Artikel über Tiere findet ihr hier, hier und hier! Wer wissen will, wie es mit Norleons BODY KITCHEN EXPERIMENT weiter geht, muss nächste Woche noch mal reinschauen!