28 Apr GRAFF.FF proudly presents

Das richtige Kleid zur BewerbungSie bewarb sich vernünftig: Anschreiben, Foto und Lebenslauf: tiptop. Statt eines Vorstellungsgesprächs arbeitete sie einen Schnuppertag lang bei uns und die Chemie stimmte. Für ihr Praktikum in unserer Filmproduktion hat sich die Abiturientin aus Iserlohn viel abverlangt: 1,5 Stunden dauerte eine Wegstrecke zum Betrieb im optimalen Fall. Drei Stunden endloses Bahnfahren, fünf Tage in der Woche, drei Monate lang. Dafür gabs gerade mal ein Taschengeld. Trotzdem musste sie im Betrieb voll einsatzbereit sein. Für Dunja hat sich das Praktikum bei GRAFF FF GmbH trotzdem gelohnt: Sie hat viel gelernt und unter anderem erfolgreich getestet, wie es ist, so lange zu arbeiten und zu pendeln.

Bauchgefühl beim Erstkontakt

So gut lief es beileibe nicht immer. Seit wir in einem Online-Portal unsere Praktikumsstelle ausgeschrieben hatten, trudelten in der Woche gut 3-4 Bewerbungen ein, wo vorher eine pro Monat ankam. Überrascht von dem großen Andrang entschieden wir uns schon sehr bald für eine Kandidatin. Ehrlicherweise war Ihre Bewerbung relativ schlecht: Ein schwarzweiß kopiertes Foto, ein Anschreiben, das nur so vor Rechtschreibfehlern strotzte und Referenzen im Netz, die eigentlich peinlich waren: Es war der Lebenslauf der angehenden Regisseurin, der uns überzeugte. Sie hatte in Lebensbereichen außerhalb des Medienbetriebs ungewöhnliche Erfahrungen gemacht. Wir fanden sie deshalb interessant und wollten sie kennen lernen. Sie brach das Praktikum nach kurzer Zeit ab und wir waren sehr enttäuscht. Der erste Eindruck war der Richtige gewesen: Für die Zusammenarbeit mit uns brachte diese Bewerberin nicht die nötige Ernsthaftigkeit und zu wenig Perfektionismus mit.

Im Umland kaum Praktikumsbetriebe

In der Medienstadt Köln gibt es so allerlei Möglichkeiten, ein Praktikum in einem Film- und Medienbetrieb zu beginnen. Produktionsfirmen sind hier recht häufig anzutreffen. Nicht alle bieten Praktika, die wenigsten bieten Ausbildungsstellen an. Der Run auf diese Plätze ist groß. Gute Karten hat man, wenn man bereits in der Stadt ein WG Zimmer o.ä. hat – aber das ist in Köln noch schwerer zu finden als das Praktikum selbst und wahnwitzig teuer. Aus Köln erhalten wir etwa 50 % aller Bewerbungen. Ca. 40 % kommen aus dem Umland, also Bergisch Gladbach, Eifel, Rhein-Sieg, Rhein-Erft, Mettmann. Langenfeld, Neuss, Mönchengladbach. Iserlohn, also das Sauerland, zählen wir so gerade noch zum Umland – für die Bahn ist es schon Fernverkehr. Ein geringerer Prozentsatz der Bewerbungen kommt übrigens aus anderen Bundesländern und dem Ausland. Wir erhalten initiative Bewerbungen auch z.B. aus dem Stuttgarter Raum oder aus Österreich. Bei diesen BewerberInnen haben wir Sorge, wie sie das Praktikum im teuren Köln überhaupt durchhalten wollen.

Für ein Taschengeld

Dunja hat sich entschieden, jeden Tag die weite Strecke auf sich zu nehmen. Sie absolvierte ein freiwilliges Praktikum mit einer Dauer von 3 Monaten, bei dem sie nicht einmal Anspruch auf Bezahlung hatte. Der Praktikumsbetrieb bezahlte ihr freiwillig eine Aufwandsentschädigung, mit der sie auch ihre nicht gerade günstige Monatskarte bezahlen konnte. Im Betrieb wurde sie verpflegt, es ging ihr also nicht so schlecht. Aber die langen Pendlerzeiten zehrten an ihren Nerven. Zum Ende des Praktikums war eine gewisse Erschöpfung zu spüren. Und eine Erleichterung, dass sie es geschafft hatte. Sie kam gern und ging auch gern wieder. Und sie nahm ja auch was mit.

Muss man gesehen haben

Was uns vor allem an Dunja gefallen hat, war neben ihrem zielorientierten Arbeiten ihre Verwandlung vor der Kamera. Spätestens mit dem 2. Clip zeigte sich: Sie hat ein telegenes Gesicht. Mit Dunja kann man Werbung machen, sei es für frische Brötchen, Taschentücher oder Dieselfahrzeuge. Es macht einfach Spass, sie anzuschauen. Vor der Kamera hat sie die Präsenz, nach der Agenturen suchen. Und die natürliche Iserlohnerin hat nicht nur das Gesicht und ein Talent, sie kann ganz nebenbei den Werbeclip selbst drehen, schneiden und senden. Das hat sie bei uns ja gelernt und da hat sie es gut gemacht.

Dass wir ein Talent entdecken, das passiert von Zeit zu Zeit. Norleon Graff macht seit einigen Jahren Clips mit professionellen Schauspielern und Amateuren. Von letzteren haben einige den Sprung in die Schauspielerkarriere geschafft und z.B. ein Studium begonnen. Dunja wird hoffentlich Ihre Arbeit bei GRAFF FF und Videopostkarten.de nutzen, sich beruflich weiter zu entwickeln und sich trotz des Nachteils, weit ab von den Metropolen zu leben, für interessante Stellen bewerben können – oder einfach ein paar Jobs abstauben. Sie ist bei den Videopostkarten.de über einen Link findbar und wer will, kann sich ein sehr gutes Bild von ihr machen, wenn er diesen Link erhält. Das ist quasi eine digitale Setcard. Aber: Dunja wollte ursprünglich gar nicht Model oder Schauspielerin werden. Sie hat sich ursprünglich für das Produzieren von Filmen interessiert.

Das tun heute immer mehr Schulabgänger. Davon lest ihr nächste Woche in unserem Blog: Von Schulabgängern, Bildungsinstitutionen, Studiengängen, Quereinstiegen und einigen guten Gründen, NICHT zum Fernsehen zu gehen. Ab heute in unserem Videoblog „Filme der Woche“ ein besonderes Feature mit Dunja Bielemeier. Weils so schön ist. Bei den vier Clips hat Dunja nicht nur mitgespielt: Sie hat die Plots z.T. geschrieben, (mit) Regie geführt, die Filme geschnitten (und dabei anderen gezeigt wie es geht) und sich um alles, wirklich alles, rund um die Clips gekümmert: Catering, Casting, Ausstattung, Kostüm und Maske. Danke liebe Dunja! Und alles Gute zum 19. Geburtstag von deiner GRAFF.FF Filmcrew!