27 Jan Winter

Winter neue PraktikantenZugegeben, dass der Winter offiziell begonnen hat, ist schon ein Weilchen her. Und noch viel länger ist es her, dass wir angefangen haben uns winterlich zu fühlen (genaugenommen war das im September, als sich der erste Spekulatius in den Supermarktregalen bemerkbar machte). Und jetzt, nachdem es auch die ersten Male so richtig, richtig knackig kalt war, wollen wir uns an den lange überfälligen Winterbeitrag machen.

Was dem einen sein Uhl, ist dem anderen seine Nachtigall

Jaja, ich weiß, das ist hier nicht die Sprüche-Rubrik auf Videopostkarten. Ich will damit auch eigentlich nur sagen: Für den einen ist der Winter der Himmel, für den anderen nur eine Zeit, die überdauert werden muss. Nehmen wir den Bären: Bären ist der Winter zuwider, denn sie würden schlicht und ergreifend verhungern. Also machen sie, wie viele andere Tiere auch, Winterschlaf. Und damit das eine saubere Angelegenheit wird, fressen sie sich einen Pfropf an, der den Enddarm verstopft. Weil das irgendwie nicht so toll klingt, haben wir uns für die pfropflose Variante entschieden und machen tüchtig Film um Film, um in der Kölschen Nahrungskette auch im Winter weit oben zu bleiben. Und was bei winterlichen Drehbedingungen rauskommt, könnt ihr euch hier anschauen!

Aber zurück zu unserem Uhl und dem anderen seiner Nachtigall. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die den Winter wunderschön machen. Zum Beispiel Wintersport. Ob Ski, oder Snowboard, planierte Piste oder frischer Tiefschnee, Winterberg oder die italienischen Alpen. Tausende von Menschen zieht es jährlich genau dorthin, wo es am kältesten ist, denn bei Sonnenschein durch den Schnee zu pflügen, die Aussicht ins Tal vor sich, kommt dem Fliegen schon ziemlich nah.

Ein weiterer Grund, warum der Winter toll ist, ist der Schnee an sich, der noch einmal dazu einlädt, Kind zu sein. Schneeengel machen, Schneemänner bauen, eine Schneeballschlacht anzetteln – unser Bedürfnis mit der flüchtigen weißen Decke kreativ zu werden lässt in keinem Alter nach. Schön ist auch, dass der Winter zum Verweilen einlädt. Drinnen zu sein hat nicht mehr das Couch-Potato-Stigma, sondern wird zu etwas Gemütlichem, das man sich nach der Wartezeit an der Bahn oder einem wilden Ritt auf dem Drahtesel wirklich verdient hat.

Von kleinen Mädchen und Schwefelhölzern

So romantisch und gemütlich der Winter im einen Moment sein kann, so furchtbar unerträglich kann er im nächsten sein. All diese Holländer, die auf dem Weg in den Skiurlaub die Autobahn blockieren. Der schmutzige Schneematsch, der die Stadt noch grauer und hässlicher aussehen lässt. Die glatten Stufen vor dem Hauseingang, früh am Morgen. Und nicht zu vergessen diese Eiseskälte, die einem die Wangen wegbrennt und die Zehen taub werden lässt. Kaum vorzustellen, dass es jetzt gerade in diesem Moment Menschen da draußen gibt, die dem harten Griff des Winters keine Sekunde entkommen können. Obdachlose, Flüchtlinge in Camps an Ländergrenzen, Menschen, die unbeheizte Hütten ihr zu Hause nennen.

Erinnern wir uns daran, dass es immer – und gerade im Winter – Menschen gibt, die auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen sind. In diesem Sinne wünschen wir allen – ob drinnen oder draußen, ob Winterfan oder Pfropfsympathisant – das Beste für den Rest der kalten Jahreszeit.