30 Dez Serien zu Silvester

/ Silvester / erwarten / meld' dich mal wieder! / NeujahrUnd schwupps – da ist 2016 auch schon wieder rum und Silvester. In diesem Jahr ist viel passiert. Viele Stars und Sternchen, die das Erwachsenwerden so mancher Menschen geprägt haben, sind von uns gegangen. Politisch und gesellschaftlich hat sich ebenfalls viel bewegt. Überraschende (?) wenden und Wahlergebnisse, radikale Meinungsbilder und mehr unschöne Vorfälle (Attentate, Kriegshandlungen und dergleichen), als wir zu begreifen im Stande sind. Hoffen wir, dass 2017 ein freundlicheres, vernunftgesteuertes Jahr wird und dass wir alle dazu beitragen. Bevor wir jedoch 2016 abschließen und 2017 beginnen, sollten wir uns eine kleine Ruhepause gönnen – den Ärger aus diesem Jahr vergessen, angstvolle Gedanken besänftigen und jeglichen Groll hinter uns lassen. Das tun wir am besten mittels der allseits beliebten Technik des Eskapismus.

Eskapismus? Eskapismus?

Was ist Eskapismus? Geläufiger ist wohl der Begriff Realitätsflucht oder Weltflucht. Wir wollen also zwischen den Jahres aus unserer Realität flüchten und uns einer Scheinwirklichkeit hingeben, um quasi auf RESET zu drücken. Und wie machen wir das? Na, mit Film! Wie jedes Jahr, gab es auch 2016 wieder so einiges Sehenswertes auf den Filmfestivals, Kinos und Streaming-Services dieser Welt. Wir nehmen uns nun die besten Serien aus 2016 vor. So könnt ihr den Trubel von 2016 vergessen, der Angst vor 2017 entfliehen, oder als Belohnung für ein erfolgreiches Jahr einfach mal die Beine hochlegen.

Stranger Things

Diese Netflix-Serie bietet alles, was das Herz eines 80er-Jahre-Fans begehrt: verrückte Wissenschaftler, Anorakwesten und klobige technische Geräte, die ihren eigenen Koffer benötigen. In diesem Setting trifft eine Bande von Jungs auf ein Mädchen mit übersinnlichen Fähigkeiten und einer düsteren Vergangenheit. Aber das ist erst der Anfang. Denn da, wo das Mädchen herkam, lauert ein Wesen, das den Bewohnern der amerikanischen Kleinstadt Hawkins überhaupt nicht wohlgesonnen ist.

Diese Serie ist wie gemacht für alle Anhänger von Stephen King und John Carpenter. Jede Folge ist spannend, ohne langatmig zu werden. Die Schauspielerische Leistung der Kinder mehr als überzeugend. Das perfekte Sci-Fi-Grusel-Spektakel, um dem grauen Winteralltag zu entfliehen.

Westworld

Am Anfang war das Buch von Michael Crichton, dann der Film und jetzt – endlich – die Serie, die seinesgleichen sucht. Was die HBO-Serie Westworld thematisiert, beschäftigt die Menschen seit Maschinen zum ersten Mal den Menschen von seinem Platz verdrängten. Filme wie Artificial Intelligence oder Ex Machina haben uns in ergreifenden Bildern vorgeführt, wie es sein könnte, wenn künstliche Intelligenz ein Bewusstsein entwickelt. Und obwohl es immer und immer wieder thematisiert wird, findet das Thema künstliche Intelligenz in Westworld eine ganz neue Ausdrucksform. Und zwar in einem Erlebnispark, der den Wilden Westen nachahmt. Alle Bewohner sind lebensechte Roboter mit ihren eigenen Storylines, die sie Tag für Tag wiederdurchleben, es sei denn die stinkreichen Besucher entscheiden sich, sie auszurauben, hinzurichten oder zu vergewaltigen. Das vergessenn die allzu menschlichen Roboter aber am Ende jeden TAges. Bis sie anfangen, eine höhere emotionale Intelligenz zu entwickeln, als ihr Code vorsieht.

Zugegeben, Westworld ist ziemlich düster. Aber es regt zum Nachdenken und Diskutieren an, ist also die perfekte Serie für Freunde, Paare, Geschwister usw., die nach Gesprächsstoff der etwas anderen Art suchen. Was ist Bewusstsein? Was Identität? Können programmierte Emotionen genauso real empfunden werden, wie biochemisch ausgelöste? Wo genau liegt der Unterschied? Sollte es einen Ort oder eine Zeit geben, in der für uns keine Regeln mehr gelten (siehe auch The Purge), und wer wären wir wohl in einer anarchischen, urteilsfreien Gesellschaft?

Love

Diese Serie präsentiert uns Liebe mal anders: zwei unperfekte, absolut durchschnittliche Menschen mit gleichermaßen lästigen und absurden Problemen treffen aufeinander. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und trotzdem fangen sie an, am anderen zu hängen. Es wird keine schillernde Welt gezeigt, in der am Schluss alles gut ist, keine wunderhübschen Menschen, denen die Welt zu Füßen liegt. Die Zuschauer wissen genauso wenig wie die Protagonisten, ob die Beziehung zwischen den Hauptfiguren Gus und Mickey eine gute ist. Und genau das macht den Reiz der Serie aus. Es wird keine Ideal-Schablonen einer Beziehung, sondern ein unfertiges, mal schönes, mal lustiges, mal tragisches Bild von zwei Personen und ihren Gefühlen füreinander gezeichnet. Der Zuschauer ist nicht nur sehnsüchtiger Beobachter, sondern bekommt die Gelegenheiten über Macken und Makel, über Besonderheiten und Einzigartiges an sich und anderen nachzudenken, ohne dabei utopischen Vorstellungen von Menschlichkeit und Beziehungen hinterher zueifern. Und da das ganze dabei auch noch ziemlich witzig ist, küren wir es zu einer der drei besten Serien, die 2016 zu bieten hatte.

Wir hoffen, dass wir euch für wenigstens eine dieser Serien begeistern konnten und wünschen euch mit dem Sichtungsmaterial viel Spaß und Ablenkung! Wenn euch so eine komplette Serie zwischen den Jahren zu wuchtig ist, dann versucht es doch mit unseren Videopostkarten zum Thema Silvester! Verschickt darauf spontane Neujahrs-Grüße oder ladet euch einen Kumpanen zum Serien-Marathon ein. Und damit bis zum nächsten Jahr! Guten Rutsch!