18 Nov Trost

Schrank_600Weihnachten

Ich weiß, dass es nicht allen so geht, aber ich freue mich im Winter immer besonders auf Weihnachten. Ich denke dabei an leckeres Essen, beisammen Sein, Kerzenlicht und warme Wollpullis. Und weil ich noch ein paar Grinche und Weihnachtsmuffel auf meine Seite des Tannenbaums ziehen will, möchte ich im Folgenden auch ein paar Anti-Weihnachts-Argumente entkräften. Argument 1: Weihnachten ist konsumorientiert. Dazu sage ich: Ist doch gut, warum denn nicht? Das steigert das Bruttoinlandsprodukt. Und außerdem finde ich, dass es ja nicht darum geht so viel wie möglich zu kaufen, sondern Dinge zu kaufen, die anderen eine Freude machen. Wie viel Geld dafür notwendig ist, bleibt ja jedem selbst überlassen. Argument 2: An Weihnachten nehme ich immer zu. Aber ich denke: nicht die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind das Entscheidende, sondern das, was man den Rest des Jahres über tut! Und die paar Winterpfunde kann man doch perfekt unter Omas Strickpulli verstecken! Also – was soll’s? Argument 3: An Weihnachten muss man immer alle Verwandten auf einmal sehen. Das ist anstregend! Meine Meinung: Ist doch praktisch! Damit ist Weihnachten eine gute Möglichkeit, um sich die nötige Nähe und körperliche Zuwendung abzuholen.

Legitim Stubenhocken

Wenn Sommer und Frühling mich nach draußen treiben und sonnige Tage mir das Gefühl geben, jetzt auf gar keinen Fall auf der Couch sitzen bleiben zu dürfen, dann sind Winter und Herbst mein Gegenpol dazu, mein Rückzugsort, mein Erholmoment. Im Schmuddelwetter dieser Jahreszeiten habe ich absolut kein schlechtes Gewissen, wenn ich mir das Joggen klemme und nichts Großartiges Unternehme. Ich bleibe drinnen, lese, backe und schreibe, und fühle mich nicht wie ein Stubenhocker dabei. Auch Organisatorisches, Arbeit und Studienleistungen bewältige ich motivierter und sorgfältiger, wenn draußen nicht Sonne und Eisbecher auf mich warten.

Na, also! Wenn diese Sichtweise auf Herbst und Winter kein Trost ist, dann weiß ich auch nicht! Eure Spätherbstkrise ist nicht für immer und es gibt genug Gegenmittel und tröstliche Gedanken, um sie zu überdauern. Wenn ihr noch jemanden kennt, der momentan etwas Trost vertragen könnt, dann schaut euch auf Videopostkarten um und verschickt unsere Postkarten mit eurer aufmunternden Botschaft.