07 Okt Sprache

SpracheKonfuzius soll gesagt haben: „Die ganze Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden.“ Im ersten Moment erscheint diese Aussage ziemlich offensichtlich. Aber je mehr man darüber nachdenkt, desto deutlicher wird, dass sich hinter diesen Worten ein regelrechtes Dilemma verbirgt. Wir wollen verstanden werden und dafür haben wir die Sprache. Aber die müssen wir beherrschen wie eine Kunstform, um wirklich das auszudrücken, was in unseren Köpfen vorgeht. Nicht umsonst werden Sätze, wie „mir fehlen die Worte“, „ich bin sprachlos“, „es verschlägt mir die Sprache“ so häufig gesagt, wenn wir zum Ausdruck bringen wollen, dass etwas auf seine Weise enorm und unglaublich ist. Nicht umsonst fordern wir unsere Gesprächspartner mit Einschüben, wie „weißt du, was ich meine“, „nicht wahr?“ und „verstehst du?“ ohne es zu merken dazu auf, uns in dem, was wir sagen, recht zu geben. Sprache ist nicht eindeutig, auch trotz Duden nicht. Und, was die Angelegenheit des Verstandenwerdens noch viel kniffliger macht, sie ist auch nicht allumfassend. Unsere Worte, Sprichwörter und Grammatikgebilde sind viel zu oft nur eine Annäherung an das, was wir zum Ausdruck bringen wollen. Sprache ist damit meist nur eine abgespeckte Repräsentation unserer Gedanken und Erinnerungen.

Trotz dieser Mängel, ist Sprache etwas Erstaunliches. 6500 bis 7000 Sprachen haben sich über die Jahrtausende hinweg entwickelt und wer mehr als eine Sprache spricht, der weiß, dass Sprachen sehr viel über ihre Sprecher und ihre kulturelle und geographische Herkunft aussagen. So haben die Schotten zum Beispiel 412 Wörter für Schnee, was es ihnen ermöglicht, sehr genau auszudrücken, um was für eine Art von Schnee es geht. Im Umkehrschluss heißt das, dass Schnee für die Schotten einmal eine sehr große Rolle gespielt haben muss und natürlich, dass es in Schottland viel Schnee gibt. In ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit beeinflussen Sprachen auch die Weltsicht ihrer Sprecher. Laut den Professor Panos Athanasopoulos von der Lancaster University, der von 2010 bis 2014 zu diesem Thema forschte, verändert sich unser Fokus auf Ereignisse je nachdem, ob wir Englisch oder Deutsch sprechen: „Es ist so, als träten Deutschsprechende einen Schritt zurück und würden die Szene in ihrer Gesamtheit betrachten, von Anfang bis Ende: Eine Frau kommt aus dem Supermarkt und geht zu ihrem Auto. Englischsprachige hingegen nehmen ein Vergrößerungsglas und zoomen ganz nah heran an die Aktion. Sie ignorieren sowohl das Ende wie den Anfang der Handlung. Sie betrachten nur den reinen Vorgang. Der interessiert sie am meisten. Sie erwähnen lediglich, ob eine Frau geht, ein Mann radfährt und so weiter.“ (Quelle: www.deutschlandfunk.de)

Aber bitte mit Sprache

Neben der Möglichkeit von Vergangenem zu berichten und unsere Gedanken nachvollziehbar zu machen, bieten Sprachen auch die Möglichkeit Realität zu verzerren: Die Art und Weise wie wir etwas erzählen – was wir hervorheben, wie wir es beschreiben und was wir auslassen – beeinflusst, wie unser Gegenüber über den geschilderten Sachverhalt denken wird. In Sprache liegt also auch Macht. Finden wir die richtigen Worte, dann können wir das Geschehen um uns herum so beeinflussen, wie wir es wollen. Politiker/innen tun das, PR-Leute machen das zu ihrer Berufung, Schriftsteller/innen spielen damit und die Werbung probiert es jeden Tag an uns aus. Filme wie The King’s Speech oder Book of Eli verdeutlichen, wie eng sprachliche Gewandtheit und die richtigen Worte mit Überzeugungskraft und Macht zusammenhängen.

Aber wie schon Konfuzius feststellte, ist es gar nicht so leicht, immer die richtigen Worte zu finden. Bevor man also mit der Macht der Worte die Weltherrschaft an sich reißen kann, muss man das ein oder andere Missverständnis ausbügeln. Und die entstehen schnell, vor allem in Zeiten der digitalen Kommunikation, bei der Gestik, Mimik und Betonung wegfallen und der Gesprächspartner noch viel weniger weiß, wie er unsere Worte interpretieren soll. Hinzu kommen dann noch Doppeldeutigkeit oder ein unterschiedliches Verständnis bestimmter Ausdrücke und Worte. Kommunikation in Form von Sprache ist also sehr fehleranfällig. Doch leider ist das Einzige, was dagegen hilft, noch mehr zu reden. Und wenn ihr ganz einfach nicht wisst, was ihrh sagen sollt, dann lasst das doch videopostkarten.de für euch erledigen, mit Videopostkarten zum Thema „Sprache“.