03 Jun Das Fahrrad

Fahrrad-Königstein_600Die europäische Liebe zu den Zweirädern begann im Jahre 1817 mit dem deutschen Karl Drais. Missernten hatten den Preis für Pferdefutter ansteigen lassen und so entwickelte der Erfinder aus der Goethezeit eine zweirädrige Laufmaschine, die sogenannte Draisine, als alternatives und vor allem günstigeres Fortbewegungsmittel. In den 1860er Jahren entwickelten die Franzosen Pierre Michaux und Pierre Lallement dann den Pedalantrieb – das Fahrrad wurde schnell. In den folgenden Jahrzehnten wurden Fahrräder durch zahlreiche Optimierungen und Weiterentwicklungen zunehmend leichter, sicherer und praktischer. Heute haben wir Mountainbikes, Hollandräder, Damen- und Herrenfahrräder, E-Bikes, Rennräder, BMX-Bikes und vieles mehr. Je nachdem, was man mit seinem Fahrrad vor hat, ist es mehr oder weniger teuer sich eines anzuschaffen, aber in seiner Essenz bleibt dieses Fortbewegungsmittel immer das, was es ursprünglich sein sollte: günstig und flott.

Individuell und unabhängig – mit dem Fahrrad?

Ich als Studentin sehe in meinem Fahrrad vor allem einen Schlüssel zu Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit. Ein Auto kann ich mir nicht leisten, aber mit dem Fahrrad bin ich schnell überall, tue dabei sogar noch etwas für meine Fitness und finde immer einen „Parkplatz“. Vor allem in engen Innenstädten bin ich schneller als die meisten Autofahrer und verpeste dabei nicht einmal die Luft mit Abgasen. Während ich nur darauf Acht gebe, dass mein Fahrrad nicht zu sehr verschleißt und immer abgeschlossen ist, individualisieren andere ihren Drahtesel – mit aufwendigen Bemalungen, Lackierungen, Blumenschmuck und schicken Klingeln. Fahrräder können so über ihre Funktion als günstiges Fortbewegungsmittel hinauswachsen und zu einem persönlichen Accessoir, einem Ausdruck von individueller Persönlichkeit werden.

Fahrräder und Freizeit

Doch Fahrräder sind, wie bereits angemerkt, mehr als nur zweckdienlich. Die Mountain- und Stuntbikebranche boomt, Fahrradfahren hat sich als praktische Art des Ausdauersports entpuppt und immer mehr Menschen wollen Fahrräder in ihrer Freizeit nutzen. Meine Eltern zum Beispiel entdecken seit Jahren immer mehr von Deutschland, indem sie auf Fahrradtouren entlegene Winkel der Bundesrepublik erkunden. Das gute daran ist, dass es viel spontaner und für einen kürzeren Zeitraum möglich ist, als der reguläre Sommerurlaub in Frankreich oder Spanien. Auf dem gut organisierten und instand gehaltenen Radwegenetz Deutschlands kommt man schnell und sicher durch idyllische Landstriche und in malerische Dörfchen, die man sonst nie entdeckt hätte. So haben meine Eltern und ich Deutschland noch mal von einer ganz anderen Seite kennen und schätzen gelernt. Mit Autos wäre das so nicht möglich gewesen. Die Nähe zur Natur, die Unabhängigkeit von ausgewiesenen, asphaltierten Straßen und die eigene körperliche Anstrengung machen diese Radtouren zu einem einzigartigen Erlebnis. Und Dank eBikes können auch Kranke und Alte (oder einfach nur sehr gemütliche Menschen) diese Touren unternehmen.

Wer durch diesen Beitrag auf den Geschmack gekommen ist, für den haben wir hier ein paar Empfehlungen um sich fahrradtechnisch startklar zu machen und eine erste Tour zu unternehmen. Im Juni finden in Deutschland die e:Motion Messe für eBikes und die VELOFrankfurt, ein Festival für Fahrrad, urbane Mobilität und Green Lifestyle statt. Und ein guter Startpunkt für eine erste Radtour ist das Elbe Freizeitland, das wir von GRAFF.FF selbst für euch getestet haben.