13 Mai Pfingsten

Pfingsten Filmproduktion für WebsitefilmeEs stehen mal wieder Feiertage an, und wir alle freuen uns darüber. Nachdem wir letztes Wochenende unseren Eltern Aufmerksamkeit geschenkt haben, ist nun extra viel Zeit für uns angesagt. Und weil wir zu diesem Anlass Filme der Woche ausgesucht haben, die IHR mit einer persönlichen Botschaft kostenlos verschicken könnt, dachten wir uns, dass es dann ja nur ein Thema für diesen Blogbeitrag geben kann – Pfingsten.

Warum feiern wir Pfingsten?

Also, bevor wir zum wirklich interessanten Teil kommen, erst einmal etwas zur Herkunft des Festes (die Arbeit kommt schließlich vor dem Vergnügen): An Pfingsten feiern die Christen die Entsendung des heiligen Geistes. In der Überlieferung heißt es, dass der heilige Geist am 49. Tag nach der Auferstehung Jesu Christi (aka Ostersonntag) auf die Jünger hinab kam, als diese gerade das jüdische Fest Schawuot begingen. Daraufhin begannen die Jünger, in verschiedenen Sprachen zu sprechen, so wie der Heilige Geist es ihnen vorgab. Ein bisschen wie beim Turmbau zu Babel, nur besser, denn nach theologischen Interpretationen sollten die unterschiedlichen Sprachen hier nicht für Verwirrung und Zerwürfnisse sorgen, sondern die Jünger dazu befähigen, den christlichen Glauben auch über die Grenzen von Nationalität und Ethnizität hinweg zu verbreiten. Dieses Ereignis wird auch als Pfingstwunder bezeichnet und gilt als Gründungsmoment der Kirche.

Wie so oft, bei solchen religiösen Feiertagen, kommt man um ominöse Bräuche und Traditionen nicht herum. Diese Pfingstbräuche sind jedoch sehr unterschiedlich, je nachdem, in welcher Region man sich befindet. Wir haben die ulkigsten für euch zusammengestellt:

Das Birkenstecken

Ähnlich wie im Rheinland den Maibaum, stellen Männer ihren Angebeteten eine Birke auf, um ihre Liebe zu zeigen. Wir (im Rheinland) hinterfragen das ja schon gar nicht mehr, allerdings sorgt dieser Brauch anderorts für Verwunderung. So äußerte zum Beispiel ein schwedischer Austauschstudent vor Kurzem seine Skepsis wie folgt: „Verstehe ich das richtig – der Mann umwirbt die Frau mit einem Phallus-Symbol?!“ Und weil wir das ganze so noch nie betrachtet haben, kommt dieser Brauch auch in unsere Liste der merkwürdigsten Pfingstbräuche.

Die Geißbockversteigerung

Ich liebe Ziegen. Und tatsächlich habe ich schon das ein oder andere Mal taggeträumt, wie es wäre, eine Ziege als Haustier zu haben. Aber meine Liebe geht nicht so weit, dass ich ein Fest besuchen würde, dessen Höhepunkt (wohlgemerkt) die Versteigerung einer Ziege ist. Da kann der Rest vom Fest ja nicht allzu spannend sein. Das sehen die Bewohner des vorderpfälzischen Deidesheim jedoch anders. Bei ihnen findet zu Pfingsten die traditionelle Geißbockversteigerung in Form eines Historienspiels statt.

Knoblauchmittwoch

In Halle an der Saale konnte lange Zeit niemand nach Pfingsten ein Interview mit einem Vampir führen, und die Cullens hätten sich wahrscheinlich auch nicht dort niedergelassen. Denn hier wurde am Mittwoch nach Pfingsten lange Zeit Knoblauch gegessen. Und zwar zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendbrot. Man glaubte, dass nach den Feiertagen eine Knoblauch-Detox-Kur nur gesund sei. Die Knoblauchfahne der Verstorbenen riecht man dort noch heute.

Solche und viele, viele andere Traditionen hat der Jahrestag des Pfingstwunders geschaffen. Nicht immer stehen diese Traditionen in direkten Zusammenhang zum religiösen Glauben, aber genau wie Religion selbst, sind sie ein Teil deutscher Kultur. Während es für den einen befremdlich ist, das einige die Versteigerung eines Ziegenbocks als Brauch pflegen, während man selbst lieber knoblauchessend mit der Dorfgemeinde um einen Pfingstkranz tanzt, so ist Brauchtum, egal um welchen Brauch es sich handelt, doch immer auch ein Stück Heimat, ein Stück Identität. Pfingsten, in seiner traditionellen Vielfalt, zeigt uns, dass Traditionen uns nicht nur in unserer Herkunft verwurzeln, sondern auch Einblick in andere Kulturkreise schaffen.