08 Jan Beziehungen

Indemann bildDiese Woche ist unser Top-Thema „Beziehungen“:
Ob Ihr in den letzten Wochen jemandem unter dem Mistelzweig oder ins neue Jahr geküsst habt, oder schon lange glücklich vergeben seid, unser Thema der Woche hält Videopostkarten für frisch Verliebte, alte Beziehungshasen und solche mit Liebeskummer bereit.

Diese Woche ist unser Top-Thema “Beziehungen”: Ob Ihr in den letzten Wochen jemandem unter dem Mistelzweig oder ins neue Jahr geküsst habt, oder schon lange glücklich vergeben seid, unser Thema der Woche hält Videopostkarten für frisch Verliebte, alte Beziehungshasen und solche mit Liebeskummer bereit.

Schon verrückt, wie sehr unser Leben sich doch um Liebe und Liebe machen dreht. Wir philosophieren über Sein oder nicht Sein, manipulieren Gene und bauen Massenvernichtungswaffen. Und doch denken wir die meiste Zeit darüber nach, ob Er wohl unsere neue Frisur mag, oder warum Sie nicht auf unsere Nachricht antwortet (obwohl sie diese schon gelesen hat). Es gibt Filme, Bücher, Ratgeber und Blogs, die sich ausschließlich um dieses Thema drehen, auch wenn manche davon mit Bondagefantasien und Vampiren aufgepeppt werden. Nicht einmal die männlichsten Actionfilme kommen ohne eine kleine Lovestory am Rande aus. Aber woran liegt es, dass die meisten unter uns sich nur dann vollständig fühlen, wenn sie jemanden an ihrer Seite haben?

Liebe – ein urmenschliches Bedürfnis

Das Bedürfnis nach einem festen Partner oder einem sogenannten Freundschaftsplus halten viele für einen gesellschaftlichen Zwang. Wenn man begehrt wird, schmeichelt das dem Ego. Wenn man vergeben ist, ist man wie all die glücklichen paaren in Filmen, Serien und auf sozialen Medien. Ganz falsch ist das sicherlich nicht, aber Studien zeigen, dass Beziehungen und alles, was dazu gehört, zu großen Teilen evolutionär bedingt ist. Beim Sex werden Endorphine ausgeschüttet und wir fühlen uns glücklicher. Eine simple Umarmung wiederum führt zur Ausschüttung eines Stress reduzierenden Hormons und senkt den Blutdruck. Wie eine Studie der Carnegie Mellon University in Pittsburgh belegt, stärkt regelmäßiger Körperkontakt sogar das Immunsystem. Man kommt häufiger mit Viren in Kontakt und kann langsam aber stetig Immunität entwickeln. Fast wie bei einer Impfung. Und last but not least wäre da der Fortpflanzungstrieb. Das Aufziehen von Kindern wäre sicherlich nicht einfach, wenn die Eltern nicht den Willen hätten, beieinander zu bleiben, sprich wenn sie sich nicht lieben würden. Aus biologischer Sicht gehört der Mensch also zu den Rudeltieren.

Für jeden Topf gibt es einen Deckel

Das Bedürfnis nach der Nähe anderer ist also tief in uns verankert. Was aber, wenn wir keinen Partner finden? Laut Zeit.de sind 41% der deutschen Haushalte Singlehaushalte. Das ist gar nicht mal so wenig. Da müsste doch eigentlich für „jeden Hans eine Grete“ und für „jeden Topf ein Deckel“ dabei sein. Es hat nur leider keinen Sinn, zu suchen. Denn wenn wir suchen, nehmen wir jeden Menschen nur durch den „Partner-Filter“ wahr und verschließen uns so vor der Möglichkeit, gute Freunde zu finden, mit ihnen neue Dinge zu erleben und daran zu wachsen. Einen Partner, der zu uns passt, finden wir doch wahrscheinlich eh nur dann, wenn wir tun, was wir lieben und dabei Zufriedenheit ausstrahlen. Außerdem gibt es keine Garantie dafür, dass wir überhaupt jemals unseren Hans oder unsere Grete treffen. Warum sollten wir also unsere Zeit damit verschwenden, krampfhaft nach ihm/ihr zu suchen, wenn wir genau so gut Dinge tun könnten, auf die wir Stolz sein können, an die wir uns gerne zurück erinnern, die wir mit anderen teilen können?

Wir haben nicht nur Beziehungen zu anderen Menschen, sondern auch zu uns selbst

Wir sind nicht nur dann wertvoll, wenn wir jemanden haben, der uns toll genug findet, um uns und unsere Macken dauerhaft auszuhalten. Und es ist auch nicht falsch, sich nicht nach einem Partner zu sehnen und das ganze Beziehungsding eher locker anzugehen. Die eine Person, die wir unser ganzes Leben um uns haben werden, sind wir selbst. Also sollten wir vielleicht an der Beziehung zu uns selbst arbeiten, bevor wir nach einer weiteren Person suchen, die uns unser ganzes Leben lang (oder zumindest einen Teil davon) begleiten soll.