18 Dez Weihnachten

Schlittschuh1 copySchon bald brennt das letzte Lichtlein und deshalb stehen unsere “Filme der Woche” unter dem Thema „Weihnachten“. Es wird gewünscht und gekauft bis zum Umkippen, an Kassen gedrängelt und gestritten, Spekulatius gegessen, Glühwein getrunken und unschuldige Gänse und Tannen geschlachtet. Darüber hinaus gibt es einige interessante und wissenswerte Fakten zu diesem christlichen Fest. Wusstet ihr zum Beispiel, dass der Tannenbaum als Weihnachtsbaum gewählt wurde, weil er eine immergrüne Pflanze ist, die in unzähligen Kulturen für Lebenskraft, Hoffnung und Gesundheit stehen (obwohl die alle höllisch pieksen)? Oder dass man in England und Amerika erst am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags Bescherung macht?

Natürlich ist das nicht alles, was es über Weihnachten zu wissen gibt, aber den Wikipediaartikel dazu könnt ihr ja auch sicher selbst lesen. Außerdem finde ich es viel interessanter, was aus dem Fest der Liebe geworden ist. Wir machen Vorweihnachtsdiäten, damit wir uns mit gutem Gewissen vollstopfen können, wir schreiben lange Wunschzettel und stressen uns, wenn wir nicht das perfekte Geschenk für unsere Lieben finden, oder uns in letzter Sekunde einfällt, dass unsere Schwieger-Groß-Tante achten Grades keine Weihnachtspost von uns bekommen hat. Und irgendwie sind wir alle froh, wenn es vorbei ist und wir uns die übrig gebliebenen Weihnachtsartikel zum halben Preis kaufen können. Statt also so zu tun, als wäre ich Weihnachtsexpertin und euch über den Ursprung dieser Festlichkeiten aufzuklären, möchte ich einen Weihnachts-Guide für euch erstellen.

Know-How und How-To:
Geschenke

Ihr stresst euch jedes Jahr wieder aufs Neue, weil ihr absolut nicht wisst, wie ihr all die Menschen um euch herum glücklich machen sollt? Die Lösung zu diesem Problem ist simpel: Sammelt Ideen! Ich persönlich habe eine Notiz in meinem Smartphone, in der ich sofort aufschreibe, wenn jemand sagt, was er braucht, gerne hätte, oder wofür er sich interessiert. Das mache ich das ganze Jahr über, nicht erst eine Woche vor Weihnachten. Seit dem sind meine Geschenke (meistens) on point! Wenn ihr nicht über Wünsche buchgeführt habt, dann fragt die Freunde, Geschwister oder Eltern der Person, ob sie eine Idee haben. Oder fragt die Person selber! Das ist nicht einfallslos, das ist enttäuschungspräventiv und zeigt, dass es euch am Herzen liegt, der Person wirklich eine Freude zu machen. Wenn das alles nicht zur zündenden Idee führt, ist ein Gutschein immer noch persönlicher als Geld in einem Umschlag und ein Gutschein für eine gemeinsame Aktivität persönlicher als ein Gutschein für einen Laden.

Essen an Weihnachten

Zu Weihnachten wird viel und hoffentlich auch gut gegessen. Das setzt viele unter Druck, zum einen wegen der Figur, zum anderen wegen der Einkäufe, dem weiten Vorausplanen und dem Zeitaufwand.

Zum Punkt Figur: Ach Quatsch! Eine Vorweihnachtsdiät führt doch nur dazu, dass wir an Weihnachten noch viel mehr essen, weil wir denken das hätten wir uns jetzt verdient. Außerdem ist ein Festessen ja nicht jeden Tag, also gönnt euch den Schmaus und habt kein schlechtes Gewissen. Es kommen auch wieder Tage an denen man weniger isst.

Zu der Logistik: Wenn euch das Einkaufen, Planen und Kochen für drei Tage zu viel ist, dann verteilt Aufgaben! Der eine plant was es geben wird und erstellt eine Liste, der nächste erledigt die Einkäufe und wieder ein anderer kocht. Oder ihr tut euch mit Freunden oder Verwandten zusammen und jeder plant für einen der Feiertage und lädt die anderen zu sich ein. Es gibt viele Möglichkeiten das Fressgelage um Weihnachten unkompliziert und genießbar zu machen. Im Vordergrund sollte ja auch das Beisammensein stehen, und nicht ob die Teller perfekt vorgewärmt und die Gänsekeule auch schön kross war.

Die Familie

Die verrückte Katzelady aka Tante Agneta nistet sich mitsamt ihren fünf verzogenen Siamesen über Weihnachten bei euch ein? Die Eltern streiten sich im Weihnachtsstress? Die eigentlich erwachsene Schwester klaut von den Weihnachtstellern der anderen? Für all das habe ich leider keine richtig gute Lösung, denn ich komme quasi aus der Familie des Weihnachtsdramas. Meistens lösen sich diese Probleme dann, wenn Papa schief „O Tannenbaum“ singt und niemand anders kann, als zu lachen, wir die Geschenke auspacken und den Beweis dafür in Händen halten, dass wir uns gegenseitig schätzen, auch wenn wir immer wieder in Streit geraten, und wenn Tante Agnetas Katzen unbeobachtet unsere Weihnachtsteller leer fressen, sodass niemand niemanden mehr beschuldigen kann, er hätte vom anderen geklaut. Und wenn das nicht reicht, dann lässt man den Rest-Ärger beim gemeinsamen Tabu-Spiel ‚raus. Am Ende war es doch immer schön. Und das ist doch das wichtigste.

Zu guter Letzt wollen wir über volle Bäuche und jede Menge bunt verpackte Geschenke jedoch nicht vergessen, dass im Mittelpunkt dieses Festes ja eigentlich Hoffnung und Liebe stehen. Also, wenn die Geschenke dieses Jahr nicht so ins Schwarze getroffen haben, dann könnt ihr noch aufs nächste Jahr hoffen und die miserablen Schenker trotzdem lieb haben! In unserer Selfiekultur mit Zwang zum Glücklichsein dürfte es ja niemandem so schwer fallen, ein bisschen Freude vorzutäuschen.